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Vom Filmheld zum Pflegefall

Hackmans Tod zeigt: Pflege braucht Regie

Der tragische Tod des US-Schauspielers Gene Hackman hat die Risiken häuslicher Pflege bei Demenz ins Rampenlicht gestellt. Fehlende Notfallpläne, überlastete Angehörige und unzureichende Versorgungsstrukturen können fatale Folgen haben.
AutorKontaktJennifer Evans
Datum 07.07.2025  07:00 Uhr

Immer mehr ältere Menschen wünschen sich, im Alter zu Hause zu bleiben – auch bei kognitiven Beeinträchtigungen. Der tragische Fall des Hollywood-Schauspielers Gene Hackman und seiner Ehefrau Betsy Arakawa zeigt jedoch, welche Risiken damit verbunden sein können.

Der 95-jährige Hackman litt an Alzheimer als seine 65-jährige Frau und Hauptpflegeperson um den 12. Februar 2025 an den Folgen einer Hantavirus-Infektion verstarb. Noch bis zum 18. Februar blieb er selbst am Leben, wie sich später aus den Daten seines Herzschrittmachers rekonstruieren ließ. Aber so lange war Hackman auch allein mit der Leiche seiner Frau, isoliert, vermutlich verängstigt und unfähig, für sich selbst zu sorgen oder Hilfe zu holen. Am 26. Februar 2025 fand schließlich ein Handwerker das Ehepaar tot auf – mit Anzeichen fortgeschrittener Verwesung. Der Fall wirft grundlegende Fragen zur häuslichen Versorgung bei Demenz auf.

Trotz vorhandener finanzieller Mittel hatten die Hackmans offenbar keine ausreichende Vorsorge für Notfälle getroffen. Dasselbe gelte sicher für viele andere Betroffene, wie ein geriatrisches Autorenteam um Dr. Kahli Zietlow, Klinische Assistenzprofessorin von der University of Michigan, zeigt. So erschütternd das Szenario auch gewesen sei, ganz unvorhersehbar sei es nicht gewesen, heißt es in ihrem JAMA-Beitrag. Die Komplexität von Demenzverläufen erfordere frühzeitige, umfassende und koordinierte Planungen. Aber oftmals würden nicht alle beteiligten Gesundheitsfachkräfte, Familienangehörigen oder Anwälte mit einbezogen.

Pflegende vernachlässigen sich selbst

Ein weiterer kritischer Punkt ist dem Autorenteam zufolge, dass pflegende Angehörige häufig ihre eigene Gesundheit vernachlässigen – aus Angst, die betreute Person allein zu lassen oder Freunde und Familie zu belasten. Auch Burn-out oder Depressionen sowie finanzielle Aspekte können eine Rolle spielen. Wie lang Arakawa bereits krank war, ist demnach unbekannt.

Wenn aber die pflegende Person plötzlich ausfällt, bleibt der betreute Mensch ohne Unterstützung zurück. Im Fall Hackman kommt eine zusätzliche Hürde hinzu: Das Paar lebte wegen seiner Berühmtheit sehr zurückgezogen und fühlte sich sicher noch stärker als andere unwohl dabei, Fremde in ihr Haus oder sich via Kameras überwachen zu lassen.

Technologische Hilfsmittel wie Notrufsysteme oder digitale Assistenzlösungen bieten zwar neue Möglichkeiten, seien aber nicht flächendeckend zugänglich oder akzeptiert – auch aus Sorgen vor Datenschutzlücken, kritisieren die Wissenschaftlerinnen.

Nicht zuletzt hat der Fall Hackman gezeigt, dass die Pflege älterer Menschen gemeinschaftliche Anstrengungen erfordert. Nachbarschaftshilfe oder Freiwilligenorganisationen könnten eine bedeutsame Rolle spielen, wenn es um soziale Kontakte oder niederschwellige Kontrollinstanzen gehe, betonen die Autorinnen. Sie fordern, dem Thema im Gesundheitssystem mehr Priorität zu geben, um älteren Menschen ein sicheres Altern zu Hause zu ermöglichen.

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