Habeck schlug Lauterbach 10 Prozent mehr Honorar vor |
Cornelia Dölger |
27.11.2023 16:25 Uhr |
LAV-Präsidentin Tatjana Zambo (M.) und Kammerpräsident Martin Braun (r.) mit Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck. / Foto: privat
Wie Tatjana Zambo, Präsidentin des Landesapothekerverbands Baden-Württemberg (LAV), der PZ heute sagte, war dies »eine sehr lohnenswerte Angelegenheit für uns«. Der LAV sowie die Kammer Baden-Württemberg hatten den ABDA-Stand vor Ort organisiert. So gab es die Gelegenheit, zahlreiche politische Entscheidungsträgerinnen und -träger anzusprechen und mit ihnen ins Gespräch zu kommen.
Es hört sich tatsächlich an wie ein Schaulaufen der Polit-Prominenz: Mit Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck konnten Zambo und Braun sich unterhalten, mit dem Grünen-Bundestagsabgeordneten Anton Hofreiter, mit Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir, mit der stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden Maria Klein-Schmeink, mit Bundesfamilienministerin Lisa Paus oder auch mit der Berichterstatterin für Apotheken, Paula Piechotta.
Bundeswirtschaftsminister Habeck habe sich viel Zeit für die Apothekenthemen genommen, so Zambo zur PZ. Und: »Er hat sich bei uns dafür bedankt, dass wir den Dialog mit den Grünen suchen«, betonte Zambo. Habeck habe eingeräumt, dass seine Partei mit der Apothekerseite nicht immer auf einer Linie sei. Was die Frage nach dem Apothekenhonorar angeht, habe er ihr versichert, dass er Bundesgesundheitsminister Professor Karl Lauterbach (SPD) darauf hingewiesen habe, dass dieser »sich kümmern solle«. Er werde noch einmal auf ihn zugehen.
Er habe dem Minister mitgeteilt, dass er mit der Apothekerschaft in Gesprächen sei und dass er als Bundeswirtschaftsminister eine Erhöhung in Aussicht gestellt habe. Noch liegt die Arzneimittelpreisverordnung (AMPreisV) in der Zuständigkeit des Bundeswirtschaftsministeriums; der Umzug ins BMG ist aber beschlossen, derzeit laufen entsprechende Abstimmungen zwischen den Ressorts. Über den Mailverkehr zwischen Habeck und Schleswig-Holsteins Kammerpräsident Kai Christiansen hatte die PZ berichtet. Er wisse, dass es brenne, habe Habeck gesagt. Er habe Lauterbach gegenüber eine Honorarerhöhung von 10 Prozent vorgeschlagen – bis dato habe sich der Bundesgesundheitsminister aber dazu nicht positioniert. Dieses Schweigen im Walde ist auch der Stand der Dinge nach einer Anfrage der Bundestagsabgeordneten Petra Nicolaisen (CDU) an Habecks Haus.
Auch beim SPD-Parteitag Mitte Dezember in Berlin wird die ABDA wieder vertreten sein. »Schon im Sommer haben wir uns dazu entschieden, auf den Bundesparteitagen bestimmter Parteien wieder vertreten zu sein«, erklärte dazu ABDA-Kommunikationschef Benjamin Rohrer. Der Plan sehe ein Stufenkonzept vor, »das uns für die Bundesparteitage – je nach politischer Bedeutung für die Apothekerschaft – ein ganzes Instrumentarium ermöglicht. Unsere möglichen Maßnahmen reichen dabei vom reinen Auslegen von Info-Materialien bis hin zu einer Standpräsenz«, so Rohrer zur PZ. Die Tatsache, dass beim Grünen-Parteitag am vergangenen Wochenende so viele wichtige Gespräche stattgefunden hätten, zeige, »dass dies die richtige Entscheidung war«.