H5N1-Übertragung bei Kühen wohl über Melkgeschirr |
Ganz anders sah es bei Milchkühen aus, die über das Euter infiziert worden waren. Sie zeigten schon einen Tag nach der Infektion einen beeinträchtigten Allgemeinzustand, Haltungsstörungen und Lethargie. Die Milchproduktion sank bei all diesen Kühen um über 90 Prozent.
Am zweiten Tag nach der Infektion wurde die Milch schleimig und zähflüssig, sie trennte sich schnell in flüssige und feste Bestandteile auf. Das betraf sowohl jene Kühe, die mit der Variante B3.13 infiziert worden waren, als auch drei Versuchstiere, denen eine verwandte europäische H5N1-Variante verabreicht worden war. In beiden Gruppen wurde jeweils eine Kuh so krank, dass sie am dritten Tag nach der Infektion eingeschläfert werden musste.
Milchproben beider Gruppen zeigten hohe Virenlasten. Autopsien ergaben, dass in den Milchdrüsen eine erhebliche Anzahl an Zellen abgestorben war. Bei genetischen Untersuchungen fanden die Forscher eine Mutation, die wohl die Vermehrung des Virus in bestimmten Zellen des Euters ermöglicht. Allerdings gibt es eine Einschränkung zur Aussagekraft der Studie: Man habe eine frühe Variante des bovinen H5N1-Virus aus den USA untersucht und nur an einer kleinen Zahl von Tieren testen können, heißt es vom FLI.
»Glücklicherweise wurde bisher keine Übertragung von Mensch zu Mensch gemeldet«, schreiben die Studienautoren. »Das stützt die Annahme, dass diese Stämme noch keine kritischen Barrieren überwunden haben, um eine Übertragung von Mensch zu Mensch zu ermöglichen.«
Allerdings mahnt das Team US-Molkereibetriebe zu erhöhter Aufmerksamkeit, falls Milcheigenschaften auffallen. Dann sollten sie eine Milchdrüsenentzündung infolge einer Vogelgrippe-Infektion in Betracht ziehen. Eine effektive Überwachungsstrategie sei von entscheidender Bedeutung für eine Kontrolle des Ausbruchs unter Kühen.