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Strategiepapier

Grundlagenforschung besser nutzen

Damit Deutschland in der Pharmaforschung in die erste Reihe aufrücken kann, muss sich noch einiges ändern. Zu diesem Ergebnis kommen der Verband Forschender Arzneimittelhersteller (vfa) und die Gesundheitsforschungs-Institute der Fraunhofer-Gesellschaft. In einem gemeinsamen Strategiepapier geben sie 17 Handlungsempfehlungen, wie das gelingen kann.
Anne Orth
14.11.2024  16:24 Uhr

In Deutschland hapert es bei der Umsetzung wertvoller Erkenntnisse aus der medizinischen Grundlagenforschung in die Entwicklung von Arzneimitteln, beklagen vfa und Fraunhofer-Gesellschaft Gesundheit in einer gemeinsamen Pressemitteilung. Mit dem Medizinforschungsgesetz und dem Gesundheitsdatennutzungsgesetz habe die Bundesregierung zwar den Rahmen für Pharmaforschung an einigen Stellen verbessert. Doch damit Deutschland in die erste Riege der internationalen Forschungs- und Entwicklungsstandorte aufrücken kann, müsse weiterhin nachgebessert werden.

Wie das gelingen kann, dazu haben vfa und die Gesundheitsforschungs-Institute der Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung das Strategiepapier »Pharma F&E 2035 – Deutschlands Innovationsrahmen für die Zukunft« erarbeitet, das der PZ vorliegt. Darin benennen sie Defizite und formulieren 17 Handlungsempfehlungen.

Dass hierzulande zu selten Forschungsinstitute und Pharmaunternehmen zu öffentlich-privaten Partnerschaften zusammenfinden, in denen sie ihre unterschiedlichen Kompetenzen für eine zielgerichtete Medikamentenentwicklung nutzen, ist dem Strategiepapier zufolge ein Grund dafür, dass hierzulande Forschungsergebnisse ungenügend umgesetzt werden. »Deshalb schlagen wir die Einrichtung einer Translationsallianz in Deutschland vor«, sagt Matthias Meergans, Geschäftsführer Forschung & Entwicklung beim vfa. »Forschungsinstitute und Unternehmen sollten dort ihre jeweiligen Kompetenzen für die verschiedenen Etappen der Arzneimittelentwicklung einbringen.« Die Allianz solle bei Translationsprojekten beraten und auf die Gründung von immer neuen öffentlich-privaten Partnerschaften hinwirken.

Infrastruktur ausbauen und digitale Kompetenz stärken

Weiterhin empfehlen die Autoren des Strategiepapiers unter anderem, Forschungsinfrastruktur zu stärken, zusätzliche Studiennetzwerke zu gründen, um die Rekrutierung von Patienten zu erleichtern. Regulierungsprozesse sollten verbessert und Anreize für Innovation gesetzt werden. In weiteren Empfehlungen geht es um die Harmonisierung der Datenschutzgesetze und die Stärkung der digitalen Kompetenz. Die Verfasser empfehlen außerdem, die Zusammenarbeit mit Patientinnen und Patienten auszubauen.

»Die Instrumente, auf die das Medizinforschungsgesetz und das Gesundheitsdatennutzungsgesetz abzielen, greifen bisher kaum, da noch viele Hürden vorhanden sind«, sagt Professor Gerd Geißlinger, Institutsleiter am Fraunhofer-Institut für Translationale Medizin und Pharmakologie ITMP und Präsidiumsmitglied der Fraunhofer-Gesellschaft. Deshalb sei Deutschland beispielsweise den USA, Spanien und vielen weiteren Ländern in der Rekrutierung von Teilnehmenden für klinische Arzneimittelstudien unterlegen. Die Gründung flächendeckender Studiennetzwerke würde zu einer Verbesserung der Rekrutierung von Patientinnen und Patienten führen, so Geißlinger.

Mit dem Medizinforschungsgesetz, das seit Ende Oktober in Kraft ist, will die Bundesregierung die Rahmenbedingungen für die Entwicklung, Zulassung und Herstellung von Arzneimitteln und Medizinprodukten verbessern. Ziel ist es, die Attraktivität des Standorts Deutschland im Bereich der medizinischen Forschung zu stärken, den Zugang zu neuen Therapieoptionen für Patientinnen und Patienten zu beschleunigen sowie Wachstum und Beschäftigung zu fördern.

Ziel des Ende März in Kraft getretenen »Gesetzes zur verbesserten Nutzung von Gesundheitsdaten« (GDNG) ist es, dass Gesundheitsdaten für Forschung und Entwicklung von Innovationen besser erschlossen werden.

 

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