Grundkostenzuschlag »ist eine Überlegung wert« |
Melanie Höhn |
15.05.2025 12:40 Uhr |
Zum Thema Grundkostenzuschlag erklärte Borchardt, dass viele kleinere Apotheken davon profitieren würden. Der Zuschlag umfasst 1,50 Euro für die ersten 20.000 Packungen. »Das wäre insgesamt sehr gerecht«, sagte sie. Lösungen müssten im Dialog mit der Apothekerschaft gefunden werden, weil nur sie die Praxisprozesse kennen würden. Der SPD-Abgeordnete Pantazis sagte, dass dieser Vorschlag »ernsthaft geprüft« werden müsse. »Ich finde, das ist eine Überlegung wert«, sagte er. Auch Hans-Peter Hubmann betonte, dass vor allem kleine Apotheken damit unterstützt würden, aber nicht auf Kosten der großen Offizinen. »Die Gleichpreisigkeit muss über alle Apotheken gesichert sein«, sagte Hubmann. Zweifel am Konzept Grundkostenzuschlag hegte Ates Gürpinar, vor allem wegen »fraglicher Finanzierbarkeit«.
Dass es ein »Weiter so« in diesem System nicht geben kann, davon ist Simone Borchardt überzeugt. Zudem sei Gesundheit ein Ressort, das über alle anderen Ressorts hinweggreife und in seiner Bedeutung viel mehr nach vorne geschoben werden müsse. »Denn ohne Gesundheit funktioniert gar nichts«, sagte sie. Man müsse ganzheitlich denken und mit allen Akteuren reden: »Wir müssen mit dem Silodenken aufhören. Wir haben die Versorgungsstrukturen, wir scheitern an den Sektorengrenzen«, kritisierte sie. Sich gegeneinander auszuspielen bringe nichts. Alle müssten an einem Strang ziehen und die Ressourcen so einsetzen, dass eine Versorgung für die Menschen sichergestellt werden könne.
Viele gute Worte fand auch Christoph Pantazis für die Apotheken: »Ohne Sie wären wir nicht so gut durch die Pandemie gekommen«. Apotheken spielen seiner Meinung nach eine essenzielle Rolle im Gesundheitswesen. Beim Thema Finanzierung der Gesetzlichen Krankenversicherung müsse es zu einer Reform kommen: »Da ist Druck auf dem Kessel. Wir sind in der Pflicht, zu einer nachhaltigen Finanzierung der Gesetzlichen Krankenversicherung zu kommen.«