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Tisotumab Vedotin

Grünes Licht für neue Option bei Zervixkarzinom

Für Frauen mit rezidivierendem oder metastasierendem Gebärmutterhalskrebs wird es in Europa wahrscheinlich bald eine neue Therapieoption geben: Die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) hat Tisotumab Vedotin in dieser Indikation zur Zulassung empfohlen.
Annette Rößler
31.01.2025  15:50 Uhr

Das Antikörper-Wirkstoff-Konjugat Tisotumab Vedotin (Tivdak®) ist in den USA bereits seit 2021 zugelassen. Es hat also eine ganze Weile gedauert, bis das Präparat nun wohl auch bald in Europa auf den Markt kommen könnte. Mit der erfolgten Zulassungsempfehlung der EMA ist die wichtigste Hürde genommen.

Tivdak adressiert ein neues Target in der Onkologie, nämlich den Gewebefaktor (Tissue Factor, TF). Das Transmembran-Glykoprotein wird auch als Gewebethromboplastin, Faktor III oder CD142 bezeichnet. Seine Aktivierung startet den extrinsischen Arm der Blutgerinnungskaskade. Mit Marstacimab und Concizumab stehen zwei Antikörper, die den TF indirekt aktivieren, in der Indikation Hämophilie A und B kurz vor der Markteinführung in Europa.

Was hat das aber nun mit Krebs zu tun? Nichts: Bei Tivdak kommt eine weitere Funktion von TF jenseits der Blutgerinnung zum Tragen, nämlich die eines Regulationsfaktors von diversen Signalwegen. TF aktiviert den Protease-aktivierten Rezeptor 2 (PAR-2), was wiederum die Transkription von Genen und dadurch das Überleben der Zelle beeinflusst. Viele Krebszellen überexprimieren TF, wodurch das Tumorwachstum, die Angiogenese und die Metastasierung begünstigt werden.

Tivdak bindet über seinen Antikörper-Part Tisotumab an TF und wird in die Tumorzelle aufgenommen. Dort kommt es zur Freisetzung des Spindelgifts Vedotin (Monomethyl Auristatin E, MMAE) und in der Folge zum Zelltod. Bei mehrfach vortherapierten Frauen mit fortgeschrittenem Zervixkarzinom führte die Gabe von Tivdak in einer randomisierten, offenen Phase-III-Studie verglichen mit einer Chemotherapie zu einer Verlängerung des progressionsfreien Überlebens und Gesamtüberlebens. Die häufigsten Nebenwirkungen waren periphere Neuropathie, Übelkeit, Nasenbluten, Konjunktivitis, Alopezie, Anämie und Diarrhö.

Tivdak ist für die Therapie von erwachsenen Patientinnen mit rezidivierendem oder metastasierendem Zervixkarzinom bestimmt, bei denen es während oder nach einer systemischen Therapie zu einer Krankheitsprogression gekommen ist. Das Präparat wird als 40 mg Pulver für ein Konzentrat zur Herstellung einer Infusion in den Handel kommen.

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