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Resmetirom

Grünes Licht für erstes Medikament gegen Leberfibrose 

Bislang gibt es in der EU kein Medikament für Patienten mit Fettleber und Leberfibrose. Das könnte sich bald ändern, denn die Europäische Arzneimittelagentur empfiehlt die Zulassung von Resmetirom, das an einem bestimmten Hormonrezeptor ansetzt.
Daniela Hüttemann
20.06.2025  16:20 Uhr

Resmetirom ist zur Behandlung von Patienten mit Metabolic Dysfunction-associated Steatohepatitis (MASH, vormals nicht alkoholische Fettleber, NASH) mit moderater bis fortgeschrittener Leberfibrose bestimmt. Die Erkrankung entsteht, wenn sich übermäßiges Fett in der Leber ablagert, woraufhin es zu Entzündungsprozessen und in der Folge zu fibrotischem Umbau kommt. Eine solche Leberfibrose kann in eine Leberzirrhose mit dauerhaften Vernarbungen oder Leberkrebs übergehen, die eine Organtransplantation nötig machen können. MASH ist oft verbunden mit schweren kardiovaskulären und metabolischen Erkrankungen.

Der Ausschuss für Humanarzneimittel der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) empfiehlt die bedingte Zulassung für Resmetirom (Rezdiffra™, Madrigal Pharmaceuticals) in Verbindung mit Diät und Sport. Der neue Wirkstoff stimuliert den Thyroid-Hormonrezeptor β (THR-β) in der Leber, wodurch lipotoxisches Fett, Entzündungsreaktion und Fibrose verbessert werden.

Zulassungsrelevant war unter anderem die Phase-III-Studie MAESTRO-NASH mit 917 Patienten mit MASH und Leberfibrose in Stadium F2 oder F3. Die Patienten erhielten einmal täglich entweder 80 mg oder 100 mg Resmetirom oder Placebo. Nach zwölf Monaten Behandlung zeigten 30 Prozent der Patienten unter 100 mg und 26 Prozent der Patienten unter 80 mg Resmetirom eine Auflösung der MASH-Hepatitis ohne Verschlechterung der Fibrose. In der Placebogruppe war dies bei 10 Prozent der Fall. Bei 29 beziehungsweise 27 Prozent der Resmetirom-Gruppe verbesserte sich die Fibrose (ohne Verschlechterung der MASH) gegenüber 17 Prozent unter Placebo. Die häufigsten Nebenwirkungen waren Durchfall, Übelkeit und Juckreiz.

Rezdiffra wird als Filmtabletten in den Stärken 60, 80 und 100 mg auf den Markt kommen. In einer Pressemitteilung weist Madrigal Pharmaceuticals darauf hin, dass Resmetirom bereits in die Europäischen Therapieempfehlungen zu metabolischen Lebererkrankungen aufgenommen wurde. Der Hersteller erwartet die Entscheidung der EU-Kommission über die Zulassung im August.

In den USA wurde das Arzneimittel bereits im März 2024 zugelassen. Der US-Zulassung sind weitere pharmazeutische Details zu entnehmen: So sollte Rezdiffra nicht bei Patienten mit dekompensierter Leberzirrhose zum Einsatz kommen. Verschlechtert sich die Leberfunktion unter der Einnahme, sind die Tabletten abzusetzen. Zu den Warnhinweisen zählen arzneimittelinduzierte Lebertoxizität und Gallenblasen-bezogene Nebenwirkungen. Es wird vor Wechselwirkungen gewarnt, insbesondere mit Statinen.

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