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Vergütungsreform gefordert

Großhandelsmarge wegen Hochpreisern im Sinkflug

Wegen der Zunahme an Hochpreisern ist die Gewinnspanne für den Pharmagroßhandel seit Jahren im Sinkflug und erreichte jetzt einen neuen Tiefstwert. Der Phagro bezeichnet die Lage als »fatal« und fordert eine Vergütungsreform.
AutorKontaktCornelia Dölger
Datum 11.04.2024  14:00 Uhr

Den Löwenanteil beim Umsatz des vollversorgenden pharmazeutischen Großhandels machen Rx-Arzneimittel aus, so auch im vergangenen Jahr. Laut Mitteilung des Phagro-Bundesverbands lag deren Anteil bei 85 Prozent des Gesamtumsatzes von 40,38 Milliarden Euro. Der Phagro beruft sich auf Kennzahlen des Kölner Instituts für Handelsforschung (IFH).

Weil gleichzeitig die nominelle gesetzliche Großhandelsmarge für Rx-Medikamente kontinuierlich gesunken sei, gehe die Schere zwischen Umsatz und Gewinnspanne immer weiter auseinander, beklagt der Phagro. Demnach betrug die Marge 2017 noch 4,39 Prozent, sank auf 3,92 Prozent im Jahr 2022 und erreichte mit 3,86 Prozent im Jahr 2023 einen neuen Tiefstwert. Diesen Negativtrend beobachtet der Phagro seit dem Inkrafttreten des Arzneimittelmarkt-Neuordnungsgesetzes (AMNOG) im Jahr 2011, mit dem die Spanne von seinerzeit 5,8 auf nunmehr unter 4 Prozent gesunken sei.

Als Ursache für das Auseinanderdriften von Umsatz und Marge sieht der Phagro vor allem die Zunahme an Hochpreisern. Denn: »Je teurer das Arzneimittel, desto niedriger fällt die Großhandelsmarge aus.« Der Großhandel erhält pro Arzneimittelpackung einen Zuschlag von 3,15 Prozent auf den Abgabepreis des Herstellers plus 73 Cent.

Allerdings gibt es eine Kappungsgrenze von 37,80 Euro pro Packung. Diese greift bei Hochpreisern ab 1200 Euro. Der Großhandel erhält für diese Präparate also maximal 38,53 Euro pro Packung. »Dabei sind die Ausfallrisiken und Kosten dieser Medikamente besonders hoch.«

Wie sehr der Trend den Großhändlern zu schaffen macht, hängt der Phagro an aktuellen Zahlen auf. Im Jahr 2023 lagen demnach die Preise von 4,7 Millionen Packungen oberhalb der Kappungsgrenze – das seien so viele wie nie zuvor. Die Menge habe sich binnen sechs Jahren fast verdoppelt.

Phagro: Preispolitik ist »veraltet«

Entsprechend gestiegen seien die Kosten für die Vorfinanzierung. Deren Summe beläuft sich laut Phagro für 2023 auf 4,39 Milliarden Euro, im Vorjahr waren es 4,37 Milliarden Euro, sechs Jahre zuvor 3,56 Milliarden Euro, berichtet der Verband und warnt, die Kombination aus Hochpreiserzunahme und Kappungsgrenze sei insbesondere in der aktuellen Hochzinsphase »fatal«.

Entsprechend eindringlich mahnte Phagro-Chef Marcus Freitag in der Mitteilung zu einer Vergütungsreform für den Großhandel. Die »veraltete Preispolitik« verschärfe die Lieferengpassproblematik weiter. »Die Bundesregierung muss dringend reagieren und bereits jetzt alle notwendigen Schritte für eine fachliche Überprüfung der gesetzlichen Großhandelsvergütung zur Sicherung der Arzneimittelversorgung einleiten«, erklärte Freitag. »Nach der Generikaversorgung darf nun nicht auch noch der Pharmagroßhandel kaputtgespart werden.«

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