Großhändler fordern Stärkung von Warken |
Alexander Müller |
30.04.2025 11:30 Uhr |
Phagro-Chef Marcus Freitag appelliert an die designierte Bundesgesundheitsministerin Nina Warken, den Großhandel zu stärken. / © Phoenix
Warken übernimmt „eine verantwortungsvolle Aufgabe in herausfordernden Zeiten“, so der Phagro-Vorstandsvorsitzende Marcus Freitag. Die Zukunftssicherung der Gesundheitsversorgung erfordere mehr denn je »strategische und nachhaltig wirkende Entscheidungen«, so der Phoenix-Deutschlandchef.
Seite an Seite mit den Apothekern setzt sich der Phagro für eine bessere Honorierung ein: Es sei »unter anderem« erforderlich, »die Strukturen der wohnortnahen und niedrigschwelligen Arzneimittelversorgung wirtschaftlich zu stärken«. Der Großhandel sei ein Garant für die flächendeckende Versorgung mit Arzneimitteln. »Unser Ziel ist es, das heute hohe Versorgungsniveau auch in Zukunft sichern. Hierfür benötigen wir dringend eine stabile wirtschaftliche Grundlage.«
Im Positionspapier des Phagro zur Bundestagswahl hatte der Phagro indirekt gefordert, dass die neue Regierung das Skonto-Urteil des Bundesgerichtshofs (BGH) nicht wieder zurückdreht. Seit der Entscheidung aus Karlsruhe werden Skonti im Einkauf der Apotheke wie Rabatte behandelt und unterliegen damit der preisrechtlichen Begrenzung.
Die ABDA sieht Vorfälligkeitsentschädigungen als normales Instrument im Handel und fordert vom Gesetzgeber eine Wiederfreigabe der Skonti. Der Phagro kämpft dagegen. Im Positionspapier hieß es, die Politik müsse »in einem ersten Schritt den Großhandelsfestzuschlag von aktuell 73 Cent als Mindestpreis erhalten«. In einem zweiten Schritt müsse die Struktur der Großhandelsvergütung überprüft werde.
Mit anderen Worten: Keine Skonto-Freigabe und dann eine Honorarerhöhung. In der aktuellen Kommentierung der designierten neuen Ressortleitung des Bundesgesundheitsministeriums (BMG) spricht der Phagro das Thema nicht direkt an.
Phagro-Chef Freitag freut sich über die Nominierungen der CDU-Gesundheitspolitiker Georg Kippels und Tino Sorge als Parlamentarische Staatssekretäre im BMG. »Beide kennen den Pharmagroßhandel und wissen, was unsere Mitgliedsunternehmen täglich leisten. Deshalb freue ich mich, dass wir bei beiden an bestehende Dialoge anknüpfen können«, so Freitag.