Große Mehrheit begrüßt EPA |
Die neue EPA soll die Arbeit von Apothekern und Ärzten erleichtern. / © Adobe Stock/Monet
Die künftigen elektronischen Patientenakten (EPA) für alle Versicherten starten laut einer Umfrage mit einer breiten grundsätzlichen Zustimmung. Mehr als drei Viertel (79 Prozent) halten eine solche Akte, die Gesundheitsdaten digital speichert, für sehr sinnvoll oder eher sinnvoll, wie die Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur ergab. Überhaupt nicht sinnvoll oder eher nicht sinnvoll finden sie 16 Prozent. Bei Männern lag die Zustimmung mit 82 Prozent noch etwas höher als bei Frauen, die die EPA zu 75 Prozent für tendenziell sinnvoll halten.
Ab dem 15. Januar bekommen alle gesetzlich Versicherten eine E-Akte von ihrer Kasse angelegt – es sei denn, man lehnt es für sich ab. Sie soll ein digitaler Speicher etwa für Befunde, Laborwerte und Angaben zu Medikamenten sein und Patienten ein Leben lang begleiten. Knapp eine Woche vor dem Start der Anwendung in drei Modellregionen will sich Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) in einer Praxis in Köln über die Vorbereitungen informieren.
Anlaufen soll der EPA-Einsatz am 15. Januar zunächst mit einer Testphase. In Hamburg mit Umland und in Franken sollen mehr als 250 Praxen, Apotheken und Krankenhäuser die Alltagsverwendung testen. Eine dritte Modellregion ist in Nordrhein-Westfalen vorgesehen. Der bundesweite Einsatz soll dann starten, sobald das System in den Modellregionen stabil funktioniert. Angestrebt wird dies voraussichtlich nach vier Wochen, also frühestens ab Mitte Februar. In den vergangenen Wochen gab es allerdings immer wieder Zweifel, ob dieser Zeitplan eingehalten werden kann.
Zum erwarteten praktischen Nutzen zeigte sich in der Umfrage eine breite Akzeptanz. Dass die EPA hilft, alle wichtigen Dokumente parat zu haben, glauben 87 Prozent - voll und ganz stimmten 47 Prozent zu, weitere 40 Prozent äußerten sich eher zustimmend. Dass die EPA hilft, die Gesundheitsversorgung zu verbessern, glauben 70 Prozent - voll und ganz stimmten 31 Prozent zu, eher zustimmend äußerten sich 39 Prozent. Tendenziell nicht fanden das 20 Prozent.