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Westfalen-Lippe

Größte Apotheken-Schließungswelle seit Jahren

Die Apothekerkammer Westfalen-Lippe geht von weiteren mehr als 20 Apotheken-Schließungen bis Jahresende aus. Sie fordert eine sofortige Stabilisierung der wohnortnahen Arzneimittelversorgung durch entsprechende politische Maßnahmen.
PZ
27.10.2023  13:00 Uhr

»2023 wird die Apothekenzahl in Westfalen-Lippe im 19. Jahr in Folge sinken. Die Rückmeldungen, die wir aus den Apotheken erhalten, weisen darauf hin, dass es dieses Jahr zur bisher größten Schließungswelle der letzten Jahre kommen wird«, verdeutlicht am heutigen Freitag Vizekammerpräsident Frank Dieckerhoff den Ernst der Lage zwischen Minden und Siegen, Borken und Höxter.

Seit Jahresbeginn sei die Zahl der Betriebsstätten in Westfalen-Lippe bereits von 1760 auf 1736 gefallen. Mehr als 20 Apothekenschließungen seien für die Monaten November und Dezember bereits angekündigt worden. Vor zwei Jahrzehnten gab es in Westfalen-Lippe noch 2256 Apotheken. Damit hat die bevölkerungsreiche Region mehr als 500 Apotheken verloren – in etwa jede fünfte.

»Eine fehlgeleitete Sparpolitik schadet am Ende uns allen«, betont Dieckerhoff und ruft alle politischen Entscheidungsträger in Westfalen-Lippe auf, die wohnortnahe Arzneimittelversorgung zu stabilisieren, so wie es vor zwei Jahren auf Bundesebene im Koalitionsvertrag der Ampelkoalition festgeschrieben wurde. »„Handeln Sie, solange es noch nicht zu spät ist!«

»Scheinapotheken« sind keine Lösung

Bei Bundesgesundheitsminister Professor Karl Lauterbach ist die berufspolitische Vertretung der Apotheker bislang auf taube Ohren gestoßen. »Statt mit uns auf Augenhöhe zu reden, hat der Bundesgesundheitsminister seine unausgegorenen Pläne zur Einführung von Scheinapotheken über die Presse verkündet«, kritisiert Dieckerhoff das Vorgehen. Lauterbach hatte seine Pläne für das Apothekenwesen einen Tag vor Eröffnung des Deutschen Apothekertags in Düsseldorf in der »FAZ« bekannt gegeben.

Apothekeninhabenden will er ermöglichen, Filialen ohne Approbierte, ohne Labor, Rezeptur und ohne Nacht- und Notdienst einzurichten. Damit war auf prompte Ablehnung in der Apothekerschaft gestoßen. Dass Minister Lauterbach diese massive Schwächung der Arzneimittelversorgung auch noch als Angebot für die Apotheken verstanden wissen wolle, sei besonders perfide, so Dieckerhoff nun. Statt solche Scheinapotheken zu fördern, müsse dringend das Netz der bestehenden Apotheken stabilisiert werden.

Die Lage in vielen Apotheken sei ernster denn je zuvor: Nach Angaben der Treuhandgesellschaft Hannover ist bereits ein Drittel der noch bestehenden Apotheken in ihrer Existenz gefährdet, wie die PZ Anfang September als erstes Medium berichtete. Es geht laut AKWL nun darum, die wohnortnahe Arzneimittelversorgung als unverzichtbaren Teil der lokalen Infrastruktur zu stabilisieren.

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