Griechenland erweitert Botendienst |
Jennifer Evans |
18.04.2024 13:30 Uhr |
Nicht alle Patienten in Griechenland erreichen ihre Apotheke so leicht. Ein neuer Botendienst soll Abhilfe schaffen. / Foto: Adobe Stock/Theastock
Griechen, die schwer krank sind oder zu alt, um das Haus zu verlassen, sollen demnächst ihre benötigten Arzneimittel nach Hause geliefert bekommen. Das hat vor Kurzem das griechische Gesundheitsministerium beschlossen. Das Vorhaben soll zeitnah umgesetzt werden, wie das Mediennetzwerk »Euractiv« berichtete.
Allerdings gilt der neue Service demnach zunächst nur für einige ausgewählte Hochpreiser, die bei bestimmten Erkrankungen zum Einsatz kommen. Konkret geht es um pulmonale Hypertonie, Mukoviszidose, Thalassämie, Sichelzellenanämie und Motoneuron-Erkrankungen. Für die Patientenorganisationen geht dieser Schritt zwar schon in die richtige Richtung, sie halten jedoch weitere Ergänzungen der Auslieferungsliste für erforderlich. Insbesondere geht es ihnen um injizierbare Medikamente sowie Inhalationsvernebler für Mukoviszidose, die ihrer Ansicht nach künftig auch Teil des Programms sein sollten.
Grund für die Entscheidung des Ministeriums ist laut »Euractiv«, dass nicht alle Apotheken in Griechenland solche Hochpreiser abgeben. Patienten, Angehörige oder Betreuer müssten derzeit zum Teil erhebliche Entfernungen zurücklegen, um die nötigen Arzneimittel abholen zu können. Das treffe vor allem Menschen, die in ländlichen Gebieten lebten. Bei der Apotheke angekommen, müssten sie zudem oft wegen Überfüllung der Offizin noch anstehen. Und das erhöhe zusätzlich das Infektionsrisiko für die Betroffenen.