Graue setzt auf Machtwort des Bundeskanzlers |
Daniela Hüttemann |
08.11.2023 12:00 Uhr |
Geschäftsführer Zwenke, zugleich Apotheker und Jurist, berichtete über laufende Verfahren, sei es in Retaxfragen, Rezeptur oder Werbung der Krankenkassen für den Versandhandel. Und fragte auch: »Ist eine Honorarerhöhung juristisch erzwingbar?« Dies werde derzeit durch mehrere Kanzleien geprüft.
Zudem hinterfragte er, ob sich Lauterbachs Pläne mit Apothekengesetz, Arzneimittelgesetz und anderen Verordnungen nicht widersprechen und damit vielleicht sogar verfassungsrechtlich anfechtbar seien. »Wir müssen Lauterbach die Rote Karte zeigen und ihn für den Scherbenhaufen Apotheke haftbar machen«, riet Zwenke.
»Wenn der Spuk vorbei ist, nach der nächsten Wahl, werden wir wieder bessere Chancen haben, Gehör bei der Politik zu finden«, glaubt Graue. Der Hamburger Apothekervereinsvorsitzende räumt der derzeitigen Bundesregierung und Lauterbach insbesondere demnach nur geringe Chancen für die nächste Bundestagswahl ein.
Bis dahin bleibe den Apotheken wohl keine andere Wahl, als weiter zu protestieren, um die Bevölkerung auf ihre Seite zu bringen, und sich bei Medien und Politik Gehör zu verschaffen. Graue glaubt allerdings eher nicht an einen durchschlagenden Erfolg und sprach sich für den juristischen Weg aus.
Turnusgemäß schieden der Vorsitzende Dr. Jörn Graue sowie Dr. Lawrence Oshinowo und Dr. Nils Bomholt. Sie traten alle zur Wiederwahl für die kommenden vier Jahre an. Andere Kandidaten hatten sich nicht aufstellen lassen. Alle drei wurden wiedergewählt. Außerdem zum Vorstand gehören weiterhin Katrin Hensen als erste Stellvertreterin des Vorsitzenden und Sven Villnow als zweiter Stellvertreter sowie Dr. Lutz Schehrer und Caroline Klante.
Der Vorstand des Hamburger Apothekervereins: Dr. Lutz Schehrer, Dr. Lawrence Oshinowo, Dr. Nils Bomholt, Caroline Klante, Dr. Jörn Graue, Katrin Hensen und Sven Villnow. / Foto: PZ/Daniela Hüttemann
Alle vier Jahre wird in Deutschland ein neuer Bundestag gewählt. Wir berichten mit Blick auf die Gesundheitspolitik und die Auswirkungen für die Apotheken.