GKV-Arzneimittelausgaben erneut stark gestiegen |
| PZ |
| 26.11.2024 15:00 Uhr |
Die Ausgaben der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) für Arzneimittel sind 2023 erneut stark gestiegen. Das WIdO macht dafür vor allem den starken Kostenanstieg bei patentgeschützten Arzneimitteln verantwortlich. / © Adobe Stock/bilderstoeckchen
Das WIdO spricht von einem neuen Höchststand bei den Arzneimittelausgaben. Das Bruttoinlandsprodukt Deutschlands habe im selben Zeitraum lediglich um 40,2 Prozent zugenommen, teilte das WIdO heute mit.
Für die deutlichen Ausgabensteigerungen bei Arzneimitteln macht das WIdO vor allem die Preisentwicklung patentgeschützter Arzneimittel verantwortlich. Auf diese entfallen laut der Analyse mehr als die Hälfte der Ausgaben, gleichzeitig deckten sie aber einen immer geringeren Versorgungsanteil ab. Nach verordneten Tagesdosen lag der Versorgungsanteil im Jahr 2023 bei 6,7 Prozent. Im Jahr 2014 waren es noch 11,4 Prozent. Das entspreche einem Rückgang von über 40 Prozent in den letzten zehn Jahren, heißt es.
»Der anhaltende Trend, dass die Preise für patentgeschützte Arzneimittel kontinuierlich steigen, während ihr Anteil an der tatsächlichen Versorgung weiter abnimmt, hat sich auch im vergangenen Jahr erneut bestätigt«, betonte WIdO-Geschäftsführer Helmut Schröder. Das GKV-Finanzstabilisierungsgesetz habe den starken Anstieg der Markteintrittspreise nicht wirksam bremsen können. Schröder fordert daher, den regulatorischen Rahmen weiterzuentwickeln, um eine bezahlbare und nachhaltige Arzneimittelversorgung in der GKV zu sichern.
Während die Nettokosten der Arzneimittel im Gesamtmarkt in den letzten zehn Jahren um 74 Prozent von 31 auf 54 Milliarden Euro gestiegen seien, habe die Anzahl der Verordnungen lediglich um 13,2 Prozent von 651,5 auf 737,3 Millionen zugenommen.
Die Ursache liegt laut WIdO vor allem in den gestiegenen Arzneimittelpackungs-Preisen. So betrug im Jahr 2023 der durchschnittliche Preis je verordneter Arzneimittelpackung 73,18 Euro. Im Jahr 2014 waren es 47,60 Euro. Dies entspreche einer Steigerungsrate von 54 Prozent in den letzten zehn Jahren.