GKV-Arzneimittelausgaben 2019 |
Die Bruttoausgaben der GKV für Arzneimittel sind im vergangenen Jahr deutlich um 6,4 Prozent gestiegen. / Foto: Fotolia/Zerbor
Nach Abzug der Rabatte und Zuzahlungen mussten die Kassen demnach nur noch 73 Prozent oder 35,9 Milliarden Euro netto für Arzneimittel aufbringen. Pharmazeutische Hersteller, Apotheken und Patienten entlasten die gesetzlichen Krankenkassen (GKV) laut IQVIA-Analyse somit um rund 27 Prozent der Kosten. Trotzdem sind auch die Netto-Ausgaben der Kassen 2019 noch um 4,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen.
Den größten Anteil mit insgesamt 20 Prozent der Einsparungen in Höhe von 9,8 Milliarden Euro erbringen demnach die pharmazeutischen Hersteller durch gesetzlich vorgeschriebene Abschläge, vertraglich vereinbarte Rabatte oder Einsparungen aus AMNOG-Verträgen. Bei Letzteren wird der Zusatznutzen von patentgeschützten Arzneimitteln kurz nach der Zulassung nach dem Arzneimittelmarkt-Neuordnungsgesetz (AMNOG) bewertet und der GKV-Erstattungsbetrag entsprechend des Zusatznutzens festgelegt und gedeckelt. Die Einsparungen bei den sogenannten AMNOG Produkten sind nach den Angaben von IQVIA um 10 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert deutlich gestiegen.
Die Arzneimittel-Ausgaben 2019 der GKV in Millionen Euro. Abschläge und Rabatte reduzieren laut IQVIA die Kosten um 27 Prozent. Die Nettobelastung der GKV beträgt demnach nur noch von 73 Prozent oder 35,932 Milliarden Euro. / Foto: IQVIA
Mit 1,143 Milliarden Euro ist der der Apothekenzwangsabschlag laut IQVIA-Analyse nominal um 0,4 Prozent gestiegen. Die Apotheker tragen demnach mit ihrem Zwangsabschlag 2 Prozent zur Entlastung der GKV-Ausgaben für Arzneimittel bei. Damit geht der kleinste Posten der gesetzlich geregelten Rabatte zu lasten der Apotheker. Die Patienten zahlen 2,212 Milliarden Euro durch Zuzahlungen an die Kassen zurück.