Pharmazeutische Zeitung online
Bundestag

Gesundheitsausschuss begrüßt EU-Gesundheitsdatenraum

Im Gesundheitsausschuss des Bundestags ging es in dieser Woche um die Vorteile, die der in Brüssel geplante europäische Raum für Gesundheitsdaten mit sich bringt. Die ABDA sieht das digitale Großprojekt allerdings kritisch.
Jennifer Evans
03.03.2023  12:30 Uhr
Gesundheitsausschuss begrüßt EU-Gesundheitsdatenraum

Im Gesundheitsausschuss des Bundestags haben sich in dieser Woche Experten zum sogenannten European Health Data Space (EHDS) ausgetaucht, den die EU-Kommission im Mai 2022 auf den Weg gebracht hatte. Sie versprechen sich von dem grenzüberschreitenden Austausch medizinischer Daten große Fortschritte – sowohl für die Patientenversorgung als auch in der Versorgungsforschung. Für alle stand fest: Die Daten müssen sicher, verlässlich und interoperabel sein, und die Patienten müssen weiterhin die Verfügungsgewalt darüber behalten.

Im Kern geht es in den Plänen der EU-Kommission darum, dass die EU-Bürger in Zukunft über die Landesgrenzen hinweg Gesundheitsdienstleistungen erhalten können. Also auch ihre Rezepte in jeder Apotheke innerhalb der EU einlösen können. Um das umzusetzen, sind gemeinsame qualitative und technische Standards nötig. Medizinisches Personal soll nämlich demnächst von jedem Mitgliedstaat aus auf die Gesundheitsdaten eines Patienten zugreifen können. Alle medizinischen Dokumente sollen automatisch in die entsprechende Landessprache übersetzt werden. Aufgabe der Mitgliedstaaten wird es sein, E-Rezepte, E-Patientenkurzakten, Bilddaten, Laborergebnisse sowie Entlassungsberichte in ein gemeinsames europäisches Format zu bringen.

Zum Hintergrund: Der EHDS ist einer der Bausteine der sogenannten europäischen Gesundheitsunion, die künftig für den Gesundheitsschutz der Europäer sorgen und zugleich den Mitgliedstaaten eine gemeinsame Reaktion auf grenzüberschreitende Gesundheitskrisen ermöglichen soll. Das digitale Großprojekt soll außerdem die Gesundheitswirtschaft ankurbeln.

Chancen bei Arzneimittelrisiken

Während der Kryptographie-Experte Dominique Schröder von der Universität Erlangen-Nürnberg versicherte, die Verarbeitung großer Datenmengen stehe nicht im Widerspruch zur Privatsphäre und dem Datenschutz, sofern die IT-Sicherheit von Anfang an mit bedacht werde, stand die Datenschutzrechtsexpertin Fruzsina Molnar-Gabor von der Heidelberger Akademie der Wissenschaften dem EU-Vorhaben kritischer gegenüber. Ihrer Ansicht nach ist die EU von einer digitalen Vernetzung und Interoperabilität weit entfernt, weil die Datensysteme zu unterschiedlich seien und zudem national nicht verknüpft.

Die Informationsweitergabe über einen EHDS erachtet der Gesundheitsforscher Ferdinand Gerlach von der Universität Frankfurt am Main grundsätzlich als positiv, insbesondere bei festgestellten Arzneimittelrisiken. Auch Patienten mit seltenen Erkrankungen profitieren seiner Ansicht nach von einem gemeinsamen Gesundheitsdatenraum. Denn angesichts der wenigen Fälle, sei der Nutzen der Daten groß, betonte er.

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa