 |  | Sven Siebenand |
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16.12.2025 16:00 Uhr |
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Willkommen bei dm. Hier kann sich die Kundschaft nun online allerhand OTC-Mittel ganz entspannt neben dem Teebaumöl ins Warenkörbchen klicken. Beratung? Aber natürlich. Schließlich denkt dm mit – jedenfalls von 9 bis 14 h zwischen Montag und Freitag per Telefon sowie per Kontaktformular.
Während in der Apotheke vor Ort nach Symptomen, Dauer, Begleiterkrankungen und Medikation gefragt wird – manchmal sogar mit dem Ergebnis »Gehen Sie bitte zum Arzt« –, reicht online ein Klick. Wer braucht schon eine Beratung vor Ort, wenn es Kundenbewertungen gibt wie: »Hat bei meinem Hamster super geholfen!«?
Aber nochmal: dm denkt mit. Direkt neben dem Paracetamol erscheint dann bald vermutlich ein Smoothie mit Chiasamen und Spirulina. Fast wie eine Interaktionsprüfung – nur ohne Fachwissen. Nebenwirkungen? Die gehen im Detox-Glow einfach unter.
Besonders verlässlich ist die therapeutische Konstante des digitalen Sortiments bei dm: Ganz gleich, welches Beschwerdebild man anklickt – ein homöopathisches oder anthroposophisches Mittel ist nie weit. Bei Erkältung, Schlafstörungen oder Allergie taucht es zuverlässig auf der ersten Seite auf. Bei Hämorrhoiden sogar ganz vorne. In der Apotheke würde an dieser Stelle vermutlich ein erklärender Satz zur Evidenz folgen. Online genügt offenbar die Sortierreihenfolge nach anderen Relevanzkriterien. Was noch fehlt, sind Influencer-Rabattcodes für Last-Minute-Weihnachtsgeschenke.
Am Ende bleibt die Erkenntnis: Gesundheit ist bei dm offenbar nur eine weitere Warengruppe – irgendwo zwischen Haarmaske und Haushaltsreiniger. Die Frage ist nur, ob der Körper das genauso entspannt sieht wie der Warenkorb.
