Gespräch mit Lauterbach »in Kürze« |
Alexander Müller |
22.08.2023 11:00 Uhr |
Die ABDA möchte mit Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) über die wirtschaftliche Situation der Apotheken sprechen. / Foto: IMAGO/Fotostand
Schon eine Woche nach dem Protesttag am 14. Juni hatte Bundesgesundheitsminister Professor Karl Lauterbach (SPD) der ABDA ein Gespräch über die wirtschaftliche Situation der Apotheken in Aussicht gestellt. Doch bislang ist es nicht zum Austausch gekommen.
Ein halbes Dutzend Terminvorschläge sei vom Ministerium seitdem schon ausgeschlagen worden, heißt es bei der ABDA. Lauterbachs Sprecher will das aber nicht als Desinteresse missverstanden wissen: »Der Minister nimmt die Anliegen der Apothekerinnen und Apotheker sehr ernst und steht mit deren Standesorganisationen im ständigen Austausch«, sagte er gegenüber der Pharmazeutischen Zeitung (PZ). Das bislang letzte persönliche Treffen habe erst Mitte April stattgefunden. »Zugesagt ist aber in der Tat ein weiteres Gespräch, das in Kürze stattfinden soll. Die Terminabsprache dazu läuft«, so der Sprecher.
Allerdings hatte Lauterbach kurz vor dem Protesttag zu Protokoll gegeben, dass er angesichts der Finanzprobleme der Krankenkassen und der gekürzten staatlichen Zuflüsse für höhere Honorare der Apotheker keinen Raum sehe. Die ABDA wird hier also noch Überzeugungsarbeit leisten müssen.
Für die Stimmung in der Branche wäre es sicherlich besser, wenn das Treffen noch vor dem Deutschen Apothekentag (DAT), der vom 27. bis 29. September in Düsseldorf stattfindet, ermöglicht würde. Denn dort wird Lauterbach erneut nicht persönlich erscheinen, was bei den Apothekerinnen und Apothekern für einigen Unmut sorgt.
Schon im vergangenen Jahr war Lauterbach in München nur per Video zugeschaltet. Immerhin stellte sich der Minister im Anschluss an sein Statement den Fragen der Delegierten. So soll es auch in diesem Jahr sein. Der Minister könne »aus terminlichen Gründen aber leider nicht teilnehmen«, wie sein Sprecher erklärte.
Der DAT und die parallel stattfindende Expopharm fallen tatsächlich in eine Sitzungswoche des Bundestags, was auch die Besetzung der eigentlich geplanten politischen Diskussionsrunde mit Vertreterinnen und Vertretern der Bundestagsfraktionen erschwert. Ob diese überhaupt besetzt werden kann, steht noch nicht fest.
Ein Angebot will die ABDA dem Minister noch machen. Aber wenn es bis zum DAT nicht mit einem persönlichen Gespräch klappt, will die Berufsorganisation weiter eskalieren. Mit Karl-Josef Laumann (CDU), Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen, hat immerhin schon ein hochrangiger Politiker fest zugesagt.