Geschlossenheit zeigen! |
Verena Schmidt |
09.11.2023 10:30 Uhr |
Gemeinsam können die Apothekenteams etwas bewegen, zeigt sich Kammerpräsident Dr. Martin Braun bei der Delegiertenversammlung in Stuttgart überzeugt (Archivbild). / Foto: LAK Baden-Württemberg
»Wir haben viele Forderungen an die Politik gerichtet, leider sieht es aktuell so aus, als seien die Erfolge nicht allzu groß. Trotzdem dürfen wir die Flinte nicht ins Korn werfen«, begann Braun seine Rede zur aktuellen Lage. Beim Deutschen Apothekertag (DAT) sei die Beteiligung in diesem Jahr unglaublich groß gewesen, nicht nur vor Ort in Düsseldorf. Mehr als 10.000 Online-Teilnehmer hätten Ende September live vor den Bildschirmen gesessen und viele Apotheken zeitweise geschlossen, um sich die Ausführungen von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach anzusehen, der »sich die Ehre in Form einer Videoschalte gegeben hatte. Das hat klar gezeigt: Die Apothekenteams sind geschlossen«, so Braun.
Auf den Fragenkatalog der Apothekerschaft, den der Minister schon drei Wochen vor dem DAT erhalten hatte, sei dieser in seiner Rede überhaupt nicht eingegangen. Die Vorschläge, die Lauterbach den Apothekern stattdessen vorgestellt hatte – etwa eine Ausweitung des Mehrbesitzes und Apotheken light ohne Rezeptur und Notdienst – bezeichnete Braun als »spannend«. Sie seien aber keinesfalls adäquat. »Wertschätzung geht so auf keinen Fall«, so der Präsident. Man habe sich daher anschließend entschlossen, eine Resolution zu verabschieden und den November als Protestmonat auszurufen. In der Düsseldorfer Erklärung zum Ende des DAT habe man die Forderungen an die Politik zudem nochmals klar formuliert.
Im Saal in Düsseldorf sei dabei eine unglaubliche Einigkeit zu spüren gewesen, so Braun. »Wir haben verstanden, dass es nur gemeinsam geht. Diese Geschlossenheit wird auch in der Politik gesehen. So haben wir auch wesentlich bessere Chancen, von der Politik gehört zu werden und Erfolg zu haben.«
Die Geschlossenheit, die die Apotheker bereits am Protesttag am 14. Juni 2023 gezeigt haben, sei nun auch wieder im November gefragt. Wichtig dabei: »Wir streiken nicht, sondern wir üben unser Grundrecht des Protestes aus«, präzisierte Braun. Er rief alle Apotheker dazu auf, sich an dem Protest zu beteiligen (siehe Kasten). »Wir wollen alle Apothekenteams aus Bayern und Baden-Württemberg sehen! Es muss klar werden: Wir sprechen mit einer Stimme!«