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Kritik an ApoRG

Gerlach: »Videoapotheken können nicht die einzige Idee sein«

Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach (CSU) hat die Pläne zum Apotheken-Reformgesetz (ApoRG) erneut scharf kritisiert. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) gefährde damit die Versorgung der Menschen mit Arzneimitteln.
PZ
02.08.2024  08:32 Uhr

In Bayern sinkt die Zahl der Apotheken – wie in allen anderen Bundesländern – kontinuierlich ab. Der Freistaat hat in den vergangenen zehn Jahren mehr als 500 Apotheken verloren, rund 100 allein im vergangenen Jahr. Derzeit gibt es in Bayern noch 2741 Apotheken, das ist nach Kammerangaben der niedrigste Stand seit 1979.

Die Apothekerschaft befürchtet, dass sich dieser Trend mit dem ApoRG noch beschleunigen werde. Durch die geplanten Maßnahmen entstünden Gefahren für die Patientensicherheit, weil damit eine qualitativ schlechtere Versorgung mit Arzneimitteln etabliert werde, warnt der Bayerische Landesapothekerverband (BAV).

»Durch die Zulassung von reinen Arzneimittel-Abgabestellen ohne persönlich anwesende Apothekerin oder Apotheker wird der Begriff ›Apotheke‹ ausgehöhlt«, so Bayerns Kammerpräsident Thomas Benkert nach einem gemeinsamen Gespräch mit Ministerin Gerlach und dem BAV-Vorsitzenden Hans-Peter Hubmann.

Gerlach kritisierte die in Lauterbachs Gesetzentwurf unter »Telepharmazie« laufenden Pläne einer PTA-Vertretungsreglung: »Videoapotheken ohne anwesende Apotheker können nicht die einzige Idee sein, um auch in Zukunft eine flächendeckende Versorgung sicherzustellen. Dies stellt eine große Gefahr für die sichere wohnortnahe Rund-um-die-Uhr-Versorgung der Menschen mit Arzneimitteln vor allem in den ländlichen Regionen dar.«

Hoffnung ruht auf den Ländern

Hubmann mahnte eine auskömmliche Vergütung für die Apotheken an. Eine dringend notwendige Erhöhung sei aber im ApoRG nicht vorgesehen. »Daher fordern wir das BMG dazu auf, den völlig verfehlten Referentenentwurf zurückzuziehen und endlich für eine angemessene Finanzierung des bewährten Systems Sorge zu tragen.«

Gerlach unterstützt dies: »Ich teile die Befürchtungen der Apothekerinnen und Apotheker. Um das Apothekensterben zu beenden, müssen die Leistungen der öffentlichen Apotheken endlich wieder angemessen vergütet werden.« Lauterbach gefährde mit seinen Plänen die Versorgung von Patientinnen und Patienten, so die CSU-Politikerin. »Die Bundesregierung muss diesen Gesetzentwurf in Abstimmung mit den Apothekerinnen und Apothekern und den Ländern dringend überarbeiten.«

Die Hoffnung der Apothekerschaft liegt aktuell auf den Bundesländern. Dort werde die Kritik parteiübergreifend geteilt, so Hubmann. Das belegten Beschlüsse der Regierungschefs und der Gesundheitsministerkonferenz. Der BAV-Chef setzt auf die Initiative der Länder, um das Gesetz noch zu stoppen.

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