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»Seife oder Aspirin«
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Gericht: Doc Morris befördert OTC-Mehrverbrauch

Trotz des geltenden Bonus-Verbots locken Versender weiter mit Rabatten bei der Rezepteinlösung. Weil solche Werbeaktionen zu einem kritischen OTC-Verbrauch führen können, hat das Oberlandesgericht Karlsruhe (OLG) Doc Morris jetzt in die Schranken gewiesen.
AutorAlexander Müller
Datum 12.12.2025  15:46 Uhr

Sofortrabatt macht Druck auf Kunden

Der Bonus unterscheidet sich laut Gericht damit nicht substanziell von einem Gutschein für einen nachfolgenden Bestellvorgang. Es werde im Unterschied zu einem Barrabatt nicht nur der Preis für das an sich benötigte Medikament vermindert, sondern auch mit einem Vorteil beim unmittelbar nachfolgenden Erwerb anderer Waren geworben, darunter eben auch OTC-Arzneimittel. Im Gegenteil: Gerade weil der Bonus sofort eingelöst werden müsse, bestehe ein umso stärkerer Anreiz, mit Zusatzkäufen den vollen Vorteil auszuschöpfen.

Doc Morris hatte im Verfahren noch viel versucht, um den Richterspruch abzuwenden. Unter anderem wurde die Eilbedürftigkeit des Antrags infrage gestellt, mit Blick auf den Zeitpunkt der Kenntnisnahme der Werbeaktion. Doc Morris trug vor, schon länger diverse Rx-Boni zu gewähren – und davon müsse die AKNR auch wissen. Doch das Gericht ließ sich weder vom Vergleich mit früheren Rabattangeboten in die Irre führen noch mit der bloßen Behauptung, die Kammerspitze sei doch bestimmt anonym im Verteiler der Werbe-Mailings des Versenders.

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