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Niederlande

Generika bezahlbar, aber kaum verfügbar

Die Politik hat Generika in den Niederlanden bezahlbar gemacht. Allerdings zum Teil auf Kosten der Verfügbarkeit. Zu diesem Schluss kam eine KPMG-Untersuchung im Auftrag zweier niederländischer Generikaverbände.
Jennifer Evans
05.01.2024  09:00 Uhr

Die Bruttopreise für Generika liegen in den Niederlanden dank politischer Maßnahmen deutlich unter dem europäischen Durchschnitt. Parallel hat aber der Mangel an solchen Präparaten zugenommen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung, die der niederländische Verband für Generika und Biosimilars zusammen mit dem dortigen Generikaverband beim Wirtschaftsprüfungsunternehmen KPMG in Auftrag gegeben hatte. Ziel war es, Trends und Entwicklungen auf dem Markt genauer unter die Lupe zu nehmen.

Aus dem nun auf der Website des Unternehmens veröffentlichten Bericht geht hervor, dass der politische Erfolg bei der Preispolitik der Generika nicht nur positiv zu werten ist, wie etwa die Abstriche in puncto Verfügbarkeit zeigten. Unter anderem könne »das Zusammenspiel verschiedener politischer Maßnahmen dazu führen, dass eine politische Intervention anders ausfällt als ursprünglich beabsichtigt, was möglicherweise negative Folgen für die Erschwinglichkeit oder Verfügbarkeit von Generika für die niederländische Gesellschaft und den einzelnen Patienten hat«, heißt es.

Zudem machten Versorgungsengpässe Importe aus dem Ausland nötig, was wiederum die Kosten steigere. Grundsätzlich bestehe die Gefahr, dass sich durch politisches Eingreifen das Gleichgewicht auf dem niederländischen Generikamarkt weiter verzerre.

Eigene Politik hinterfragen

Das Fazit: Um die Zukunft des niederländischen Generikamarkts zu sichern, sollten die beteiligten Akteure ihre eigene Politik kritisch hinterfragen. Außerdem seien gemeinsame Lösungen auf EU-Ebene nötig. Die Rede ist etwa von mehr Transparenz bei möglichen Lieferengpässen anhand eines einheitlichen Überwachungssystems. Insgesamt listet der Bericht sieben Empfehlungen auf, um künftig Qualität, Erschwinglichkeit und Zugänglichkeit von Generika zu gewährleisten.

  • Europäische und/oder nationale Behörden sollten den Generikamarkt aktiv überwachen und (strukturelle) Maßnahmen ergreifen, um weitere Störungen zu vermeiden. Entscheidend sei, diese Vorhaben vorab gut zu planen.
  • Im Falle von Engpässen auf nationaler Ebene rät der Bericht zu mehr Flexibilität in der Preispolitik.
  • Pass-Through-Kosten sollten möglichst umgangen werden, sie verteuerten die Versorgung unnötig.
  • Generika-Hersteller sollten frühzeitig mit Partnern ins Gespräch kommen, wenn ein Medikament vom niederländischen Markt zu verschwinden droht, und dann wohlüberlegte Entscheidungen treffen.
  • Die Krankenversicherer sollten im Blick behalten, bei welchen Präparaten Monopole entstehen, die womöglich Versorgungsrisiken zur Folge haben. Gut wäre daher, wenn mehrere Anbieter auf dem Markt blieben.
  • Eine weitere Empfehlung ist ein einheitliches Engpass-Überwachungssystem für alle Marktteilnehmer, dessen Methoden eindeutig und unabhängig sind und die im Einklang zu EU-Gesetzen und -Verordnungen stehen.
  • Krankenversicherungen, Großhändlern und Kliniken raten die Autoren, Preisvereinbarungen mit ihren Lieferanten für wichtige Arzneimittel zu treffen. Diese sollte aber nicht gleich für mehrere Jahre gelten, sondern sich an die Dynamik des Marktes anpassen lassen.
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