Gemeinsamer Einsatz für den Pharmastandort Berlin |
Unterzeichneten die »Berliner Erklärung: Zukunft Pharma« (von links): vfa-Präsident Han Steutel, Christian Matschke (Vorstandsvorsitzender VCI Nordost), die Berliner Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey, Dorothee Brakmann, Hauptgeschäftsführerin von Pharma Deutschland und Kai Joachimsen, Hauptgeschäftsführer des BPI. / © (C)2025 Thomas Rafalzyk/VCI Nordost
Am Mittwoch trafen sich Vertreter der Pharmabranche mit Berlins Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (SPD) zum ersten »Berliner Pharmagespräch« in der Bundeshauptstadt. Damit wollen beide Seiten ein neues Format der Zusammenarbeit starten, heißt es in einer gemeinsamen Pressemitteilung der Wirtschaftssenatsverwaltung und des Verbands der Chemischen Industrie (VCI).
Ziel sei es, im regelmäßigen Dialog zwischen Politik und Verbänden die Chancen und Herausforderungen für die Positionierung des Entwicklungs- und Produktionsstandorts Berlin im internationalen Wettbewerb zu diskutieren und gemeinsam an Lösungen zu arbeiten.
Grundlage der Kooperation soll eine gemeinsame Erklärung bilden, auf die sich die Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe des Landes Berlin und die Pharmaverbände während des Treffens verständigt haben. Unterzeichnet haben die »Berliner Erklärung: Zukunft Pharma« neben der Senatsverwaltung der Landesverband Nordost des VCI, der Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie, Pharma Deutschland und der Verband Forschender Arzneimittelhersteller (vfa).
In ihrer gemeinsanen Erklärung verständigten sich die Beteiligten laut der Mitteilung unter anderem auf folgende Ziele:
In ihrer Eröffnungsrede bezeichnete Giffey die Pharmaindustrie als »Schlüsselbranche für Berlin«. »Wir arbeiten gemeinsam daran, dass sie hier weiter wachsen und am Standort investieren kann«, versprach die Berliner Wirtschaftssenatorin und Bürgermeisterin von Berlin. »Wir wollen gemeinsam Forschung, Entwicklung und Produktion voranbringen, bestehende Arbeitsplätze sichern und neue schaffen, und Berlin zum Innovationsstandort Nummer eins in Europa machen« – das machten Senatsverwaltung und Pharmaverbände mit der gemeinsam verabschiedeten Erklärung und dem neuen Dialogformat der Pharmagespräche deutlich, sagte Giffey.
Laut Christian Matschke, Vorstandsvorsitzender des Landesverbands Nordost des Verbands der Chemischen Industrie (VCI), soll das Berliner Pharmagespräch weit mehr sein als ein Diskussionsforum. »Es soll eine Plattform schaffen, auf der langfristige Fortschritte und Lösungen für die Herausforderungen unserer Branche entwickelt werden.« Von global agierenden Pharmakonzernen über einen breiten Mittelstand bis hin zu innovativen Start-ups biete Berlin »ein einzigartiges Ökosystem, das sich durch Vielfalt und Dynamik« auszeichne. »Wir wollen in enger und transparenter Zusammenarbeit mit der Politik dafür sorgen, dass das auch so bleibt«, so Matschke.
»Nur durch gemeinsames Handeln von Wirtschaft, Politik und Gewerkschaften können wir sicherstellen, dass die Schlüsselindustrien in der Hauptstadtregion auch zukünftig wettbewerbsfähig bleiben. Dafür müssen wir die vorhandenen Fachkräftepotenziale besser ausschöpfen und wir müssen ›Gute Arbeit‹ stärken«, betonte Rolf Erler, zuständiger Bezirksleiter der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IGBCE).
Er plädierte dafür, für gute Arbeitsbedingungen zu sorgen und Menschen für gute Arbeitsverhältnisse weiter zu qualifizieren. »Dafür brauchen wir eine starke Ausbildung, lebenslanges Lernen, flexible Arbeitszeitmodelle, Quereinstieg und Nachqualifizierung ›on the job‹«, erläuterte Erler.
Dorothee Brakmann, Hauptgeschäftsführerin von Pharma Deutschland, bezeichnete das »Berliner Pharmagespräch« laut einer Mitteilung des Verbands als »wichtiges Signal für die Arzneimittelhersteller in der Hauptstadt«. Die Pharmabranche sei ein wichtiger Bestandteil des Wirtschaftsstandortes Berlin. Pharma Deutschland werde sich an dem Austausch von Wissen, Ideen und Erfahrungen, die mit dem Berliner Pharmagespräch als zentralem Dialogformat gestartet wurde, intensiv beteiligen, kündigte Brakmann an.
Laut der gemeinsamen Mitteilung beschäftigen in Berlin mehr als 40 Pharmaunternehmen und rund 280 Biotech-Firmen etwa 10.000 Fachkräfte. Mit einem Umsatz von 7,4 Milliarden Euro präge die Berliner Pharmaindustrie maßgeblich das wirtschaftliche Profil der Hauptstadt.