Han Steutel, Präsident des Verbands forschender Arzneimittelhersteller (vfa), bei der Eröffnung der Expopharm 2023 in Düsseldorf. / Foto: PZ/Alois Müller
Die Apotheken seien das Bindeglied zwischen den Innovationen, die in den Laboren der vfa-Mitgliedsunternehmen entwickelt werden, und den Patienten. Deren bestmögliche Versorgung könne nur mit einer engen Zusammenarbeit und einem offenen Dialog mit dem Bundesgesundheitsministerium erreicht werden. Denn am Ende sei es die Regierung, die die Rahmenbedingungen, in denen sich vfa und Apotheken bewegen können, vorgebe. »Und das war bisher nichts«, konstatierte Steutel. Wer glaube, durch eine Erhöhung bestehender Apotheken- und Herstellerabschläge, einen Arbeitsanreiz auf Seiten von Apothekern und beim vfa zu erhöhen, der sei schief gewickelt.
Mit dem GKV-Finanz-Stabilisierungsgesetz (GKV-FinStG) seien weitreichende Eingriffe in das bestehende Bewertungs- und Preisfindungssystem des AMNOG (Arzneimittelmarkt-Neuordnungsgesetz, in Kraft seit Januar 2011) vorgenommen worden. Es markiere eine Zäsur für den deutschen Pharmastandort aus Perspektive weltweit tätiger Unternehmen.
Alarmierend sei, dass die Folgen sowohl für den Pharmastandort als auch insbesondere für die Patientenversorgung bereits innerhalb eines sehr kurzen Evaluationszeitraums sichtbar werden. Ihr vollständiges Ausmaß werde sich in den kommenden Jahren offenbaren, sofern jetzt keine Korrektur stattfinde. »Aus diesem Grund ist es so wichtig, dass wir heute hier gemeinsam stehen,« betonte Steutel. Denn damit Patienten in der Apotheke weiterhin optimal versorgt werden, brauchten alle Akteure gute Rahmenbedingungen.