Gematik soll digitales Unterzeichnen optimieren |
Jennifer Evans |
21.07.2023 15:30 Uhr |
Für das Signieren von E-Rezepten benötigen Ärztinnen und Ärzte ihren eHBA. Vielen dauert das Prozedere aber zu lange. / Foto: Shutterstock/StockLite
Den Umfrage-Ergebnissen zufolge wird die sogenannte Komfortsignatur, mit der Ärzte und Ärztinnen unter anderem bis zu 250 Dokumente am Tag auf einmal unterzeichnen können, bereits gut angenommen. Demnach nutzen 36 Prozent der mehr als 2000 Befragten regelmäßig die digitale Unterschrift. Das Praktische: Die PIN ihres elektronischen Heilberufsausweises (eHBA) müssen sie dafür nicht jedes Mal neu eingeben, der Ausweis bleibt im Kartenterminal gesteckt. Eine Stapelsignatur, die mehrere Unterschriften mit einem Klick ermöglicht, eignet sich insbesondere für Massenanwendungen wie das E-Rezept oder die elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (EAU).
Die niedergelassenen Mediziner kritisieren laut KBV-Auswertung allerdings, dass der Vorgang oftmals zu viel Zeit in Anspruch nimmt. Rund ein Drittel der Befragten hatte angegeben, für die Komfortsignatur und für die Einzelsignatur mehr als 25 Sekunden zu benötigen. Und fast die Hälfte beklagte grundsätzlich derartige Wartezeiten beim digitalen Signieren.
Aus diesem Grund fordert nun die KBV von der Gematik, die Prozesse zu optimieren. »Die Ärzte stellen täglich rund 1,5 Millionen Rezepte aus. Wenn der Verordnungsprozess künftig nur 10 Sekunden länger dauert, fehlen pro Tag mehr als 4000 Stunden in der Patientenversorgung«, so KBV-Vorstandsmitglied Sibylle Steiner.
Angesichts der verpflichtenden Einführung des E-Rezepts zum 1. Januar 2024 ruft die KBV alle Ärztinnen und Ärzte auf, bei ihrer Landesärztekammer einen eHBA zu beantragen und zu aktivieren. Denn die SMC-B-Karte wird künftig nicht mehr ausreichend sein.
Das Papier-Rezept ist ein Auslaufmodell. Mit dem E-Rezept sollen alle Arzneimittel-Verordnungen über die Telematikinfrastruktur abgewickelt werden. Wir berichten über alle Entwicklungen bei der Einführung des E-Rezeptes. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite E-Rezept.