Gematik schickt Techniker zu Medisign |
Alexander Müller |
13.03.2024 14:30 Uhr |
Noch sind sich die Techniker nicht sicher, woher die Probleme beim E-Rezept kommen. / Foto: Adobe Stock/ Gorodenkoff
Medisign gehört nach eigenen Angaben zu den führenden deutschen Anbietern für die elektronische Signatur, dazu zählt die Produktion von elektronischen Heilberufsausweise (eHBA) sowie Institutionsausweisen (SMC-B). Für die Nutzung außerhalb der Telematikinfrastruktur (TI) gibt es auch Kartenlesergeräte, zum Beispiel das »Cherry SmartTerminal ST-2100«. Medisign ist ein Tochterunternehmen der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (Apobank) und des Deutsches Gesundheitsnetz Service (DGN), die jeweils 50 Prozent halten.
Seit dem 27. Februar fielen die Systeme wiederholt aus. Die Gematik musste immer wieder über Störungen und Ausfälle des Dienstleisters berichten. Am 4. März war gar von einer »starken Beinträchtigung des OCSP-Responders des Trust Service Providers medisign bei der SMC-B/HBA« die Rede. Auch am Montag und Dienstag dieser Woche gab es Probleme beim Erstellen und Einlösen von E-Rezepten – vor allem in den Morgenstunden.
Die Gematik betonte, dass Medisign zwar einer von vier zugelassenen Anbietern, aber »kein direkt beauftragter Dienstleister« der Gematik sei. »Medisign ist verpflichtet, den Dienst stabil und sicher zu betreiben, und trägt als Dienstleister die operative Verantwortung«, so eine Gematik-Mitteilung. Trotzdem unterstützt die teilstaatliche Stelle den Anbieter jetzt bei der Behebung des Problems.
Eine Medisign-Sprecherin bestätigte gegenüber der PZ, dass Experten der Gematik am Medisign-Standort in Kaarst bei Düsseldorf bei weitergehenden Analysen helfen. Denn bislang tappt der Dienstleister offenbar noch im Dunkeln: »Von uns vorsorglich durchgeführte Lasttests waren bisher unauffällig und konnten leider die betriebliche Fehlerstellung in der Produktivumgebung nicht widerspiegeln.« Die zusammen mit den Gematik-Experten ermittelten Analysedaten sollen ausgewertet werden, »um konkrete Aussagen treffen zu können und die Ursachen eindeutig zu identifizieren und zu beheben«.
Vor allem Montag, zwischen 8:00 und 9:00 Uhr morgens seien »anormale Abfragen an unsere Systeme gestellt werden, die zu erheblicher Last auf unseren Systemen und damit zu verzögerten Antwortzeiten führen können«, teilte Medisign mit. Danach sei die gleiche Anzahl an Abfragen im Regelfall ohne Probleme zu bewältigen. »Wir arbeiten mit Hochdruck an der Optimierung der Systeme, indem wir auch sukzessive Komponenten tauschen.« In den kommenden Tagen soll der Service wieder stabil laufen.
Das Papier-Rezept ist ein Auslaufmodell. Mit dem E-Rezept sollen alle Arzneimittel-Verordnungen über die Telematikinfrastruktur abgewickelt werden. Wir berichten über alle Entwicklungen bei der Einführung des E-Rezeptes. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite E-Rezept.