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Mobile EGK-Nutzung

Gematik arbeitet an Einlöseweg für Versender

Für das heranrollende E-Rezept stehen bislang drei Einlösewege fest. Insbesondere von jenem über die elektronische Gesundheitskarte (EGK) fühlten sich die Arzneimittelversender ausgeschlossen. Nun soll eine neue Spezifikation erarbeitet werden, mit der die mobile Nutzung der EGK möglich werden soll. Das sieht ein Beschluss der Gematik-Gesellschafterversammlung vor.
Cornelia Dölger
12.12.2023  14:00 Uhr

Viele Wege führen zum E-Rezept, das am 1. Januar 2024 Pflicht wird. Die digitale Verordnung kann derzeit wahlweise mit der Gematik-App eingelöst werden, ausgedruckt als Token oder mittels der elektronischen Gesundheitskarte (EGK) der Versicherten, die in der Apotheke vorgelegt werden muss. Was von den lokalen Apotheken aktuell als bevorzugte Einlösemöglichkeit gesehen wird, kommt bei den Versendern nicht gut an: Sie fühlen sich diskriminiert, weil das Einlösen über die EGK auf Distanz nicht möglich ist.

Das soll sich ändern. Wie die Gematik heute verlauten ließ, gab es bei der Gesellschafterversammlung am gestrigen Montag einen Beschluss, »dass hinsichtlich der mobilen Nutzung der EGK ohne PIN für den digitalen Verkaufsbereich eine entsprechende Spezifikation durch die gematik erarbeitet werden soll«.

Entsprechende Produkt- und Anbieterzulassungen sollen demnach auf Basis dieser Spezifikation erteilt werden können, hieß es. Die Veröffentlichung einer mit den Gesellschaftern sowie dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) und dem Bundesbeauftragten für den Datenschutz und die Informationsfreiheit (BfDI) abgestimmten Spezifikation sei für das 1. Quartal 2024 geplant. Erste Zulassungsverfahren sollen demnach zeitnah danach erfolgen.

E-Rezept-Enthusiasten: Auch lokale Apotheken profitieren

Bereits Ende November hatte Noch-Gematik-Geschäftsführer Markus Leyck Dieken – er verlässt die Gematik zum Jahresende; Interims-Geschäftsführer wird am 1. Januar 2024 Florian Hartge – im PZ-Podcast »PZ Nachgefragt« geschildert, dass die Gematik derzeit einen vierten Einlöseweg prüfe. Es solle sich dabei um eine Art virtuelles Kartenterminal handeln, so Leyck Dieken in dem Gespräch, an dem auch ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening teilnahm.

Leyck Dieken zufolge wird dabei eine sogenannte NFC-Bridge zum Smartphone gebaut. Damit könne das Gerät auslesen, dass der Nutzer wirklich seine EGK in den Händen hält. Details über das Prozedere nannte Leyck Dieken nicht, auch heute gab es von der Gematik keine Informationen dazu. Der Gematik-Chef betonte damals, dass auch diese Lösung absolut sicher sein müsste. Overwiening zeigte in dem Gespräch hingegen kein Verständnis, dass dafür weitere Versichertengelder ausgegeben werden.

Ralf König, Vorsitzender der E-Rezept-Enthusiasten, äußerte sich gegenüber der PZ zu der neuen Option. Ein voll digitaler Einlöseweg sei nötig, sagte er. Die genauen Anforderungen an die neue Spezifikation seien allerdings noch nicht geklärt. Eine Einlösung über die EGK aus der Distanz berge im Übrigen durchaus auch Vorteile für die lokalen Apotheken, betonte König. Damit könnten Patientinnen und Patienten ihr E-Rezept per EGK von zuhause aus in die stationäre Apotheke schicken. 

Gematik will Regeln für KIM-Nutzung straffen

Auf der Tagesordnung der Gesellschafterversammlung stand dem Vernehmen nach zudem auch KIM. Um diesen geschützten Messengerdienst («Kommunikation im Medizinwesen«) hatte es unlängst Aufregung gegeben, nachdem der niederländische Versender Doc Morris über ihn Arztpraxen angeschrieben und um E-Rezepte gebeten hatte. Die umstrittene Werbeaktion kam nicht gut an; um ähnliche Aktionen künftig zu vermeiden, griffen die Ampelfraktionen das Thema in ihren aktuellen Änderungsanträgen zum geplanten Digitalgesetz (DigiG) auf.

Dabei hielten sie fest, dass die Gematik die Spielregeln für die Nutzung von KIM veröffentlichen soll. Sofern demnach ein Nutzer gegen Bestimmungen verstößt, kann er von der Gematik gesperrt werden. Auch dazu hatte sich Leyck Dieken jüngst in dem PZ-Podcast geäußert und dafür plädiert, dass die Politik in dieser Sache noch einmal aktiv werden müsse, um solchen Missbrauch des geschützten Kommunikationssystems zu verhindern.  Auch dazu hat sich die Gematik dem Vernehmen nach gestern bekannt. Einen Beschluss habe es allerdings nicht gegeben, teilte die Gematik der PZ mit.

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