Gefälschte Abnehmspritzen in Wiener Kosmetiksalon verkauft |
dpa |
08.08.2024 10:30 Uhr |
Kundinnen, denen die ehemalige Betreiberin eines Wiener Kosmetiksalons gefälschte Abnehmspritzen verkauft hatte, klagten im Anschluss über Krämpfe und Schweißausbrüche. / Foto: Novo Nordisk A/S
Die ehemalige Betreiberin eines Wiener Kosmetiksalons ist wegen des Verkaufs von gefälschten Abnehmspritzen zu einer Bewährungsstrafe von 15 Monaten verurteilt worden. Das Wiener Landgericht befand die 28-jährige Medizinstudentin wegen gewerbsmäßigen Betrugs und schwerer Körperverletzung für schuldig.
Laut der Anklage hatte die Frau gefälschte Spritzen weitergegeben, die aussahen wie das Medikament Ozempic®. Dieses enthält den GLP-1-Rezeptoragonisten Semaglutid, der auch eine Zulassung bei Adipositas besitzt. Demnach hatte die Angeklagte ihren Kundinnen das gefälschte Mittel teils auch selbst verabreicht.
Die Kundinnen erlitten der Anklage nach im Anschluss »heftige Krämpfe und Schweißausbrüche« und waren der Gefahr einer potenziell lebensbedrohlichen Unterzuckerung ausgesetzt. Die Frau gestand, ihren Salon ohne entsprechende Ausbildungen und Zulassungen betrieben und die gefälschten Spritzen verkauft zu haben. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Im September findet in der oberösterreichischen Stadt Steyr ein weiterer Prozess wegen mutmaßlichen Handels mit gefälschten Abnehmspritzen statt. Zwei Unternehmer werden beschuldigt, 225 Stück verkauft zu haben. Laut österreichischen Gesundheitsbehörden kam es auch in diesem Zusammenhang zu gefährlichen Fällen von Unterzuckerung, weil die Produkte anscheinend Insulin statt Semaglutid enthielten.