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Infektionsforschung

Fußfesseln für Helicobacter pylori

Die bakteriellen Resistenzen des Magenkeims Helicobacter pylori nehmen zu. Nun identifizierte eine Forschergruppe Substanzen, die die Beweglichkeit des Geißelapparates des Bakteriums hemmen. Daraus ergeben sich Ansatzpunkte für die Entwicklung neuer Antibiotika.
Laura Rudolph
14.03.2022  16:30 Uhr

Der Magenkeim Helicobacter pylori ist weit verbreitet. Eine Infektion erhöht das Risiko für Magengeschwüre und Magenkrebs, üblicherweise kommen für die Behandlung Antibiotika-Kombinationstherapien zum Einsatz. Damit gehen gastrointestinale Nebenwirkungen und Resistenzentwicklung einher.

Forscherinnen und Forscher um Professor Dr. Sebastian Suerbaum von der Medizinischen Hochschule Hannover identifizierten nun in einem Substanzscreening kleine Moleküle, die die Beweglichkeit der Geißeln von H. pylori hemmen. Eines dieser sogenannten Antimotiline, das die Forscher als Active2 bezeichnen, erwies sich in einer präklinischen Studie im Mausmodell als besonders wirksam darin, die Besiedelung des Magens durch H. pylori zu verhindern. Das berichtet die Gruppe im Fachjournal »mBio« (DOI: 10.1128/mbio.03755-21).

Die gefundenen Substanzen hemmten die Beweglichkeit der bakteriellen Geißeln über unterschiedliche Mechanismen. Sie regulierten etwa die dem Geißelaufbau übergeordneten Gene, beeinflussten die Proteinsynthese sowie die Substratsekretion. Dabei schädigten die Antimotiline die natürliche Darmflora weniger stark als herkömmliche Antibiotika – ein großer Vorteil, wie Seniorautorin Professor Dr. Christine Josenhans von der Ludwig-Maximilians-Universität und dem Deutschen Zentrum für Infektionsforschung (DZIF) München in einer Pressemitteilung des DZIF betont.

Die Antimotiline könnten konventionelle Antibiotikatherapien ergänzen oder ersetzen und so womöglich die Resistenzbildung reduzieren, ergänzt Suerbaum. In einem nächsten Schritt wollen die Forscherinnen und Forscher den genauen Wirkmechanismus der aktiven Substanzen untersuchen, um auf Basis dieser Entdeckungen neue antibakterielle Therapien zu entwickeln.

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