Fusion BAH-BPI geplatzt |
Alexander Müller |
19.09.2023 17:35 Uhr |
BPI-Vorstandsforsitzender Hans Georg Feldmeier ist nach der gescheiterten Fusion mit dem BAH zurückgetreten. / Foto: ABDA/A. Schwarz
Eigentlich wollten BAH und BPI ihre Kräfte bündeln. Beim BAH stimmten 86 Prozent der Mitgliedsunternehmen für die Fusion. In der heutigen Hauptversammlung hat sich der BPI gegen eine Verschmelzung entschieden. Zwar gab es eine deutliche Mehrheit für einen entsprechenden Antrag, jedoch wurde das gesetzlich notwendige Quorum von 75 Prozent nicht erreicht.
BAH-Vorstandsvorsitzender Jörg Wieczorek zeigte sich „enttäuscht, dass wir diese historische Chance trotz der sehr vertrauensvollen Zusammenarbeit der letzten Monate nicht nutzen konnten“. Das klare Votum in seinem Verband sehe er als Stärkung und Weiterentwicklung der Interessensvertretung für die pharmazeutische Industrie. „Wir sehen darin den klaren Auftrag, diesen zum Ziel zu führen. Hierzu werden wir auch mit dem BPI weiterhin intensiv im Gespräch bleiben.“
„Auch wenn wir unser Ziel verfehlt haben, wird der BPI die Interessen der pharmazeutischen Industrie in Deutschland weiterhin kraftvoll vertreten und dabei auch in Zukunft mit dem BAH und anderen Verbänden konstruktiv zusammenarbeiten“, sagt BPI-Schatzmeister und Tagungsleiter Christoph Harras-Wolff.
BAH und BPI hatten schon 2019 einen ersten Anlauf unternommen, sich zusammenzuschließen. Tatsächlich gibt es nicht nur unter den Mitgliedern viele Überschneidungen, sondern auch thematisch. Während Pro Generika und der Verband der forschenden Arzneimittelhersteller (via) klare Zuschnitte haben, ist die Grenze zwischen BAH und BPI in den vergangenen Jahren immer weiter aufgeweicht. Doch erneut scheiterte nun der Zusammenschluss. Was das für die Zukunft der beiden Verbände bedeuten wird, lässt sich jetzt noch nicht abschätzen.