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Führungskräfte-Coaching

Für Apotheken-Erfolg gibt es ein Rezept

Erfolgreiches Unternehmertum gelingt nur guten Führungskräften. Doch wie man eine Apotheke führt, lernt man nicht im Pharmaziestudium. Wie sich das nachholen lässt, erklärt eine Expertin. Und auch, warum Frauen und Männer zum Teil andere Antworten brauchen.
Katrin Faßnacht-Lee
02.09.2025  16:20 Uhr

Die Zeiten sind nicht rosig für Apotheken. Neueinsteiger hinterfragen zunehmend, ob es sich lohnt, eine Apotheke zu übernehmen. Langjährige Inhaber bekommen Zweifel, ob sie den neuen Herausforderungen und dem steigenden Druck standhalten können. Apotheken-Coach Nicole Müller kennt das: »Gerade erfahrene Apothekerinnen kommen oft erst zu mir, wenn ihnen alles über den Kopf wächst.« Die Konflikte im Team, der stressige Alltag oder die finanzielle Situation der Apotheke. »Oft fließen bei den Erstgesprächen Tränen.« Doch Müller ist sich sicher: Apotheken von heute können sehr erfolgreich arbeiten. Sie hat bereits fast 300 Apothekerinnen und Apotheker auf diesem Weg begleitet. Ein wichtiger Faktor: »Es gibt etwas, was richtig erfolgreiche Menschen von anderen unterscheidet. Sie denken lösungsorientiert. Erfolgsdenken ist Mindset. Außerdem braucht es Führungsqualitäten«, betont die Mentorin.

Lernen vom Profi

Müller selbst ist als gelernte PTA in einem Pharmaunternehmen schon sehr früh in eine Führungsposition gekommen. »Da habe ich schnell gemerkt, das ist nicht ein Beruf wie vorher. Ich hatte keinen Zugriff auf mein Team und bin fast in einen Burn-out geschlittert«, berichtet die Unternehmerin. »Da habe ich mir das erste Mal Hilfe von einem Coach geholt, der mich lange begleitet hat. So habe ich führen gelernt. Und ich weiß: Man kann nur wachsen, wenn man von denen lernt, die einen Tick besser sind.« Nach wenigen Jahren hatte Müller in ihrem Team 80 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in einem börsennotierten Unternehmen. Als das erste Kind kam, machte sie sich selbständig. Nach Fortbildungen zum Führungskräfte-Coach und zertifiziertem Mindset-Consultant übernahm sie erste Aufträge für Pharmafirmen und Apotheken. »Ich wollte aber etwas Eigenes kreieren. Und daraus entstand die Idee: Mein Wissen an Frauen in Führungsposition weiterzugeben – in der Apotheke. Mit 90 Prozent der Angestellten und 50 Prozent der Inhaberinnen ist die Apotheke weiblich. Und Frauen haben einfach nochmal andere Themen als Männer.«

Mittlerweile coacht Müller auf Anfrage auch Männer, und die inhaltlichen Schwerpunkte sind für alle gleich. Doch die Gruppencoachings bleiben weiterhin getrennt. Denn: »In den Mentoring-Gesprächen kommen bei Frauen ganz andere Themen auf, weil die Rahmenbedingungen einfach andere sind. Frauen managen trotz Berufstätigkeit öfter gleichzeitig auch Familie und Haushalt. Und sie hadern mehr mit den Bereichen Selbstvertrauen oder Sichtbarkeit. Auf der anderen Seite arbeiten Frauen oft teamorientierter«, erläutert Müller. »Die Fragen sind einfach anders und die Diskussionen in den Gruppen komplett unterschiedlich.«

Know-how und Austausch

Müllers Online-Mentoring-Programm gibt es inzwischen seit fünf Jahren. Es richtet sich an Apothekeninhaberinnen und -inhaber, Filial- und Teamleiterinnen und -leiter. Ihr Team ist mittlerweile auf sechs fest angestellte Mitarbeitende sowie einige Freie herangewachsen. Das Jahresprogramm startet mit einem Kick-off-Workshop, beinhaltet viel Know-how zum Thema Führung und Vertrieb, was die Teilnehmenden individuell und zeitlich flexibel absolvieren können. Zusätzlich finden online persönliche Mentoring-Gespräche statt. In diesen Calls zu verschiedenen Themengebieten sind Müller und ihr Team mittlerweile fast täglich erreichbar. »Da kann jeder seine individuellen Fragen loswerden und auch von den Fragen und Erfahrungen der anderen profitieren«, so Müller. Erst im persönlichen Gespräch und Austausch gelinge es vielen, die klassische »Wissen-Tun-Lücke« zu schließen. Überdies werde gerade bei den weiblichen Teilnehmerinnen die sogenannte Community gut genutzt, wo die Frauen sich gegenseitig unterstützen können.

»Man kann nur wachsen, wenn man von denen lernt, die einen Tick besser sind.«
Nicole Müller, Apotheken Coach

Doch was lernen die Teilnehmenden genau in den Coachings? Müller unterscheidet dabei mehrere Schritte: vom Ich zum Du zum Wir. »Als Erstes muss ich als Führungskraft bestimmte Eigenschaften entwickeln, meine negativen Glaubenssätze loswerden, ein anderes Mindset aufbauen.« Erst wer sich zutraut zu führen, kann entsprechend auf seine Mitarbeiter zugehen, Gespräche führen, eventuell auch bestehende Konflikte lösen. Der nächste große Schritt erfolgt erst danach: von der Führungskraft zum erfolgreichen Unternehmertum. »Wir begleiten mit unserem Programm alle Schritte, haben auch eine Marketingabteilung und helfen dabei, Marketingstrategien zu entwickeln«, erläutert die Mentorin. Es gehe darum, das Heft selbst in die Hand zu nehmen, sich im besten Fall unabhängig von den Entscheidungen der Politik zu machen. Dabei seien auch die Mentoring-Regeln wichtig, die mit Neukunden vereinbart würden: »Hier wird nicht gejammert, hier wird lösungsorientiert und ideenreich gearbeitet und kreiert«, so Müllers Credo.

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