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Freie Apothekerschaft

Fünf Sofortmaßnahmen zur Rettung der Apotheken

Die Freie Apothekerschaft hat sich im Vorfeld der Koalitionsverhandlungen mit einem Forderungskatalog zur Sicherung der Arzneimittelversorgung an die kommende Bundesregierung gewandt. Sie fordert die Umsetzung von fünf Sofortmaßnahmen.
Ev Tebroke
12.03.2025  15:04 Uhr

Morgen beginnen die Koalitionsverhandlungen von Union und SPD. Die beiden Parteien haben heute die personelle Besetzung ihre Arbeitsgruppen bekannt gegeben. Im Vorfeld der Verhandlungen hat die Freie Apothekerschaft (FA) fünf Sofortmaßnahmen angemahnt, die die neue Regierung umgehend umsetzen soll.

Vor dem Hintergrund der angespannten wirtschaftlichen Lage der Vor-Ort-Apotheken und der stetig wachsenden Zahl von Apothekenschließungen sei sofortiges Handeln nötig, teilte der Verein heute mit.

»Die wirtschaftliche Lage vieler Apotheken ist prekär. Steigende Betriebskosten, wachsende bürokratische Hürden und eine unzureichende Vergütung gefährden die wohnortnahe Versorgung der Bevölkerung. Ohne schnelle und entschlossene Maßnahmen werden immer mehr Apotheken schließen müssen«, warnt Daniela Hänel, erste Vorsitzende der Freien Apothekerschaft.

Aufgrund der jahrelang ausbleibenden Anpassung des Apothekenhonorars (Fixum) an die gesamtwirtschaftliche Entwicklung stehen die Apotheken wirtschaftlich unter Druck. Allein im vergangenen Jahr haben rund  500 Offizinen ihre Tore für immer geschlossen. Die ABDA hatte zuletzt erneut ein Sofortprogramm angemahnt, um das bislang ungebremste Apothekensterben zu stoppen. Auch die Freie Apothekerschaft appelliert an die neue Bundesregierung, umgehend Initiativen zur Sicherung der Apothekenlandschaft zu ergreifen.

Soforthilfe, Wiedereinführung des Skonto, Rx-Versandverbot

Folgende Maßnahmen sind aus Sicht der FA notwendig, »um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten und das Apothekensterben zu stoppen«.

  1. Eine finanzielle Soforthilfe von 1,20 Euro pro verschreibungspflichtiger Packung. Dies würde den Apotheken kurzfristig finanzielle Luft verschaffen, um einerseits eine Arbeitsplatzgarantie gewährleisten zu können und andererseits steigende Betriebskosten aufzufangen, und zwar so lange, bis eine gerechte Apothekenreform das Honorarsystem gemäß der laufenden Honorar-Klage der Freien Apothekerschaft grundlegend anpasse.
  2. Die Wiedereinführung des Skontos auf rezeptpflichtige Arzneimittel. Dies würde Apotheken wirtschaftliche Spielräume zurückgeben, ohne den Steuerzahler zu belasten. Hierzu ist eine Änderung des § 2 Abs. 1 Satz 1 der Arzneimittelpreisverordnung (AMPreisV) nötig.
  3. Stopp von Null-Retaxationen durch die Krankenkassen bei korrekter Versorgung der Patienten . Die aktuelle Praxis, Apotheken die Vergütung aufgrund von Formfehlern auf ärztlichen Verordnungen vollständig zu entziehen, sei ungerecht und belaste die Apotheken immens. Eine Anpassung des § 129 Abs. 4 d) SGB V sei dringend erforderlich.
  4. Bürokratieabbau durch deutlich weniger Genehmigungsverfahren (zum Beispiel bei Hilfsmitteln), Abschaffung von Dokumentationspflichten (etwa bei Tierarzneimitteln, die nicht der Lebensmittelgewinnung dienen), eine Erhöhung von Servicepauschalen und eine bessere Vergütung pharmazeutischer Dienstleistungen seien nötig, um Apotheken handlungsfähig zu halten.
  5. Ein Versandverbot für rezeptpflichtige Arzneimittel – wie schon bei Tierarzneimitteln – sowie ein exklusiver Cannabis-Vertrieb über Apotheken. Dies diene der Sicherheit der Patienten und müsse oberste Priorität haben. Der Vertrieb rezeptpflichtiger Arzneimittel sowie von Cannabis müsse ausschließlich durch die Apotheken vor Ort erfolgen, um Missbrauch zu verhindern und damit einhergehend Steuereinnahmen im Land zu halten.

»Wir appellieren an die – hoffentlich bald etablierte – neue Bundesregierung, die Probleme der Apotheken ernst zu nehmen, zügig zu handeln und unsere Vorschläge bereits in die Koalitionsgespräche aufzunehmen«, heißt es vonseiten der FA.

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