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Zecken 

FSME-Gefahr nicht unterschätzen

Es gib mehr Zeckenarten als nur den Gemeinen Holzbock und Zecken übertragen nicht nur FSME und Borreliose. Zudem sind sie inzwischen ganzjährig aktiv und auch außerhalb der ausgewiesenen Risikogebiete anzutreffen. Schutz bieten eine Impfung und Repellenzien.
Maria Pues
27.05.2025  18:00 Uhr

Wenn das Gespräch auf Zecken kommt, denken viele an den Gemeinen Holzbock (Ixodes ricinus). Er ist hierzulande die häufigste Zeckenart und gehört zur Familie der Schild­zecken. Ebenfalls dazu gehört die Auwaldzecke (Dermacentor reticulatus). Wie der Gemeine Holzbock kann sie Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) übertragen. Ihr Stich ist aber vor allem für Hunde gefährlich, da sie – wie auch die Braune Hundezecke (Rhipicephalus sanguineus) unter anderem die potenziell ­lebensgefährliche Hundemalaria (Babesiose) übertragen kann.

FSME und Borreliose sind die beiden häufigsten Erkrankungen, die vom Gemeinen Holzbock auf den Menschen übertragen werden. Im vergangenen Jahr verzeichnete das Robert-Koch-Institut (RKI) 686 FSME-Erkrankungen, im Jahr davor 478. Die meisten Fälle werden in den Monaten Mai und Juni gezählt. Ob ein Jahr ein starkes FSME-Jahr wird, hängt jedoch nicht nur von den Zecken ab. Als Erregerreservoir dienen verschiedene Nager. Mehr Nager erhöhen also ebenfalls die Wahrscheinlichkeit, dass eine Zecke FSME-Träger ist.

Für Borreliose-Erkrankungen gibt es keine Meldepflicht. Aus Abrechnungsdaten ermittelte eine Studie für das Jahr 2010 insgesamt 240.000 und für 2018 insgesamt 312.000 Fälle. Sie zeigte außerdem starke räumliche Unterschiede mit ­hohen Fallzahlen im Südosten Deutschlands und in Ostbayern. Einen Rückschluss auf die Aktivität der Zecken lassen die Zahlen jedoch nicht zu. Sie sind infolge der Klimaerwärmung praktisch ganzjährig munter.

Nicht jede Zecke ist gefährlich

Wie groß ist das Risiko, von einer infizierten Zecke gestochen zu werden? Laut RKI sind – jeweils mit regionalen Unterschieden – 0,1 bis 5 Prozent der Zecken mit dem FSME-Virus und 10 bis 35 Prozent mit Borrelien befallen. Während für FSME Risikogebiete ausgewiesen werden, ist laut RKI bei Borreliose von einer Gefährdung in allen Teilen Deutschlands auszugehen.

Zecken finden sich häufig im Unterholz und Gestrüpp von Wäldern, doch auch in Gärten, Parks und Freibädern muss man inzwischen mit ihnen rechnen. Wie kann man sich schützen? Wer in einem FSME-Risikogebiet wohnt, dort Urlaub machen möchte und sich dort viel in der Natur aufhält, sollte mit seinem Arzt über eine FSME-Impfung sprechen. Die meisten Risikogebiete befinden sich im Süden und Südosten Deutschlands, doch auch nördlichere Regionen sind betroffen. Neu hinzu­gekommen sind in diesem Jahr die Landkreise Elbe-Elster in Brandenburg und Celle in Niedersachsen sowie der Stadtkreis Augsburg in Bayern. Auch wer ins Ausland reist, sollte sich entsprechend informieren.

Borreliose-Risiko reduzieren

Keine Impfung gibt es gegen Borreliose. Diese kommt in ganz Deutschland vor. Sie wird – anders als FSME, die bereits mit dem Stich übertragen werden kann – erst im weiteren Verlauf des Saugvorgangs übertragen. Das Risiko steigt daher, je länger die Zecke saugen kann. Das bedeutet: Je früher eine Zecke gefunden und entfernt wird, umso mehr lässt sich das Borreliose-­Risiko reduzieren. Nach einem Aufenthalt in der Natur sollte man sich daher sorgfältig auf Zecken ab­suchen und diese, beispielsweise mittels einer ­Zeckenzange oder -karte, entfernen sowie die Stichstelle anschließend des­infizieren. Dazu eignen sich Povidon-Iod oder Octenidin.

Um möglichst gar nicht erst von einer Zecke gestochen zu werden, können Repellenzien verwendet werden. Sie enthalten DEET (Diethyltoluamid) oder Icaridin sowie in manchen Fällen weitere Inhaltsstoffe, die den Menschen als Nahrungsquelle für Zecken uninteressant machen. Je nach Produkt hält die Wirkung für einen bestimmten Zeitraum an, sodass es gegebenenfalls mehrmals aufgetragen werden muss.

Geschlossene Kleidung erschwert es den Zecken zusätzlich, auf die Haut zu gelangen. Dabei kann es helfen, die Hosenbeine in die Socken zu stecken. Helle Kleindung erleichtert die Absuche nach Zecken nach einem Aufenthalt in der Natur. Für Hunde und Katzen stehen Halsbänder, Spot-on- und Tablettenpräparate zur Verfügung, die außerdem vor Flöhen schützen.

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