Frösche pfeifen im Star-Trek-Sound |
Jennifer Evans |
23.05.2025 11:00 Uhr |
Baumfrösche in Madagaskar unterscheiden sich stärker als angenommen. In den letzten zehn Jahren entdeckten Forschende rund 100 neue Arten. / © TU Braunschweig/Miguel Vences
Das Szenario ist nicht untypisch: Männchen pfeifen um die Wette, um Weibchen von ihrer genetischen Eignung zu überzeugen. Als ein internationales Forschungsteam vor Kurzem aber die Besonderheit der Werberufe der madagassischen Baumfroschart Boophis marojezensis analysierte, stellte sich heraus: Die Laute bestehen nicht aus einem Quaken, sondern aus mehreren Pfeiftönen.
Neben den genetischen Analysen ein weiterer Grund dafür, einige Vertreter der Populationen als neue Arten zu klassifizieren, weil die Serie an Pfeiftönen sie unverwechselbar macht. Ihr ähnliches Aussehen hatte in der Vergangenheit dazu geführt, dass sie mit bereits bekannten Arten in einer Schublade landeten.
Die Pfiffe erinnerten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an Bootsmannspfeifen oder Tricorder-Soundeffekte aus dem »Star Trek«-Universum. Folglich benannten sie die sieben neuen Arten nach den Raumschiffkapitänen: Kirk, Picard, Sisko, Janeway, Archer, Burnham und Pike. Die hohe Tonfrequenz der Lockrufe liegt der Studie zufolge daran, dass die Frösche die lauten Gebirgsbäche oder andere Geräusche im Regenwald übertönen müssen.
Mit der Namensgebung haben die Forschenden nach eigenen Angaben auch den Entdeckergeist der Science-Fiction-Serie würdigen wollen. Denn zur Erforschung der neuen Arten mussten sie weite Expeditionen in entlegene Bergregionen unternehmen.