Freiberufler werden staatsabhängig |
Kammerpräsident Armin Hoffmann / Foto: AKNR
In der angenehmen Atmosphäre des Sport- und Olympia-Museums in Köln hätten die Themen unangenehmer kaum sein können. Kammerpräsident Armin Hoffmann rechnete in seiner Rede schonungslos mit den Vorstellungen im Bundesgesundheitsministerium ab.
»Wenn man sieht, dass in Apotheken 75 bis 85 Prozent des Umsatzes davon abhängen, wie Ministerien die Weichen stellen – dann könnte man fast auf den Gedanken kommen, dass wir vor allem in Bezug auf die Honorierung mehr Beamte des Staates sind als Freiberufler. Wenn dann Minister Lauterbach sagt, dass es keine Honoraranpassung ohne Strukturreform gibt – dann ist das Erpressung und an Dreistigkeit und Rücksichtslosigkeit nicht mehr zu überbieten«, so Hoffmann.
»Als Sozialdemokrat müsste sich Lauterbach im Kabinett eigentlich stark für die Schwachen und damit für die Patientinnen und Patienten machen. Auch bei der Krankenhausreform, durch die steigende Beträge für GKV-Patientinnen und Patienten drohen, sieht man, wie Lauterbach vorgeht. Den Weg des geringsten Widerstandes suchend durchwurschteln und dabei jeden Sinn für Gerechtigkeit verlieren«, betonte der Kammerpräsident.
Apotheken ohne Apotheker erteilte Hoffmann vor Ort erneut eine Absage: »Das würde die Abgabe von Arzneimitteln grundlegend verändern, die Qualität würde sinken, das gefährdet Leben. Bis zu 40.000 Arbeitsplätze für Apotheker stehen außerdem auf dem Spiel, wenn das Reformgesetz durchkäme. Das wird es mit uns nicht geben!« Insofern sei die erste ablehnende Stellungnahme der ABDA genau richtig gewesen. Die Apothekerschaft müsse klar aufzeigen, dass man nicht alles mit sich machen lasse.