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Geschlechterunterschied
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Frauen sterben nach Herzinfarkt häufiger als Männer

Für Frauen ist das Risiko, nach einem Myokardinfarkt zu sterben, mehr als doppelt so hoch wie für Männer. Das legt eine Studie nahe, die auf einem Kongress der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie präsentiert wurde.
AutorKontaktChristina Hohmann-Jeddi
Datum 24.05.2023  15:00 Uhr

Es gab bereits aus früheren Untersuchungen Hinweise darauf, dass Frauen während des Krankenhausaufenthalts nach einem Herzinfarkt eine schlechtere Prognose haben als Männer. Ein Team um Dr. Mariana Martinho von der Klinik Garcia de Orta in Almada, Portugal, untersuchte daher die kurz- und langfristige Prognose nach einem speziellen Infarkt, dem ST-Hebungsinfarkt (STEMI) bei beiden Geschlechtern genauer. In die retrospektive Beobachtungsstudie schlossen die Forschenden Patientinnen und Patienten ein, die zwischen 2010 und 2015 einen STEMI erlitten hatten und innerhalb von 48 Stunden mittels perkutaner koronarer Intervention (PCI) behandelt worden waren.

An der Studie nahmen 884 Personen teil, die im Durchschnitt 62 Jahre alt waren. 27 Prozent der Probanden waren Frauen. Diese waren im Mittel älter als die männlichen Patienten (67 gegenüber 60 Jahre), hatten seltener Koronarerkrankungen und rauchten seltener. Der Zeitraum zwischen dem Auftreten der ersten Symptome und dem Beginn der Therapie unterschied sich zwischen den Geschlechtern nicht. Allerdings gab es bei jüngeren Frauen (55 Jahre und darunter) eine deutliche Verzögerung des Behandlungsbeginns nach Ankunft im Krankenhaus im Vergleich zu männlichen Patienten dieser Altersgruppe (95 gegenüber 80 Minuten).

Die Forschenden schauten sich zu zwei Zeitpunkten nach dem Myokardinfarkt das Sterberisiko an: Nach 30 Tagen waren 11,8 Prozent der Frauen und 4,6 Prozent der Männer gestorben. Das Sterberisiko war somit bei den Frauen um den Faktor 2,76 höher als bei den Männern. Nach fünf Jahren waren 32,1 Prozent der Frauen und 16,9 Prozent der Männer nicht mehr am Leben (Faktor 2,33). Die Daten wurden gerade auf dem Kongress Heart Failure 2023 der europäischen Gesellschaft für Kardiologie (ESC) vorgestellt.

»Frauen hatten sowohl kurz- als auch langfristig ein zwei- bis dreifach höheres Risiko für eine schlechte Prognose als Männer, obwohl Vorerkrankungen mit einbezogen wurden und Frauen im gleichen Zeitrahmen behandelt wurden wie Männer«, fasst Martinho die Ergebnisse in einer Mitteilung der ESC zusammen. Frauen, die einen Herzinfarkt überstanden haben, bräuchten ein regelmäßiges Monitoring mit strikter Kontrolle des Blutdrucks, der Cholesterolwerte und des Blutzuckers sowie eine Überweisung zu einer Rehabilitationsmaßnahme.

Die Gründe für die Unterschiede wurden in der Studie zwar nicht untersucht, es kann aber gemutmaßt werden, dass genetische Faktoren und ungewöhnliche Herzinfarktsymptome bei Frauen eine Rolle spielen. Hier sei noch mehr Forschung nötig, um die Unterschiede zwischen den Geschlechtern besser zu verstehen und die Prognosen von Frauen zu verbessern, so die Forscherin.

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