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Statin-Intoleranz

Frauen haben öfter anhaltende Schmerzen

Wie geht es weiter mit Patienten, wenn eine Statin-Intoleranz festgestellt wird? Das Ergebnis einer Studie aus Deutschland: Personen mit anhaltenden Schmerzen waren eher weiblich, älter und hatten Komorbiditäten. Sie erreichten seltener ihre LDL-Zielwerte.
AutorKontaktDaniela Hüttemann
Datum 28.10.2025  15:00 Uhr

Bei der Anwendung von Statinen wird ein relativ großer Nocebo-Effekt vermutet. Schätzungsweise eine von zehn behandelten Personen berichtet, keine Statine zu vertragen, in erster Linie aufgrund von Muskelschmerzen. Die Umstellung der Therapie kann herausfordernd und zeitaufwendig sein. Ein Kardiologen-Team um Professor Dr. Julius L. Katzmann und Professor Dr. Ulrich Laufs vom Universitätsklinikum Leipzig untersuchte nun die Frage, wie es Patienten ein Jahr nach Diagnose einer Statin-Intoleranz geht. Die Ergebnisse sind im »European Journal of Preventive Cardiology« publiziert.

In die prospektive, multizentrische Beobachtungsstudie wurden 1111 Patientinnen und Patienten mit Intoleranz gegen mindestens zwei verschiedene Statine aufgenommen, die zwischen 2021 und 2023 in das Statin-Intoleranz-Register eingeschlossen wurden. Zu 95,8 Prozent hatten sie Muskelschmerzen angegeben. Für 1032 lagen Follow-up-Daten nach einem Jahr vor.

Die Forschenden schauten sich an, wie die Patienten weiterbehandelt wurden. Bei 43 Prozent wurde die lipidsenkende Therapie eskaliert, bei 17 Prozent deeskaliert, während bei 40 Prozent keine Veränderungen vorgenommen wurden. Im Schnitt konnte damit der Wert des LDL-Cholesterols von 2,3 auf 2,0 mmol/l gesenkt werden. Der Anteil derjenigen, die ihren Zielwert erreichten, stieg von 18 auf 24 Prozent.

Nach einem Jahr bekamen 27 Prozent weiterhin oder wieder ein Statin. 29 Prozent erhielten Bempedoinsäure, 41 Prozent Ezetimib und 60 Prozent einen PCSK-9-Inhibitor. 9 Prozent erhielten gar keine lipidsenkende Therapie.

Vier von zehn Patienten mit bleibenden Schmerzen

39 Prozent klagten über anhaltende Schmerzen, 34 Prozent hatten keine Schmerzen, bei 15 Prozent hatten sich die Schmerzen im Laufe des Jahres aufgelöst, aber bei 12 Prozent waren Schmerzen nach dem Absetzen neu aufgetreten.

Personen mit anhaltenden Schmerzen waren öfter weiblich, älter, hatten mehr Komorbiditäten, eine niedrigere Lebensqualität und häufiger ein lipidsenkende Therapie abgebrochen. Zu den Grunderkrankungen zählten unter anderem Übergewicht, Diabetes und Bluthochdruck, aber auch nicht kardiovaskuläre Komorbiditäten wie orthopädische Beschwerden, Depressionen, Lungen- und Muskelerkrankungen.

Während 34 Prozent der männlichen Patienten über anhaltende Schmerzen klagten, waren es bei den weiblichen 43 Prozent. Die Wahrscheinlichkeit für persistierende Schmerzen war unter anderem bei denjenigen mit orthopädischen Erkrankungen, bei niedrigem Aktivitätslevel, höherem Alter und Depressionen höher.

Bei Frauen wurde die Therapie häufiger deeskaliert. Damit einher ging im Schnitt eine geringere Verbesserung der LDL-Zielwert-Erreichung als bei Männern. Wenig erstaunlich setzten Personen mit anhaltenden Schmerzen Statine häufiger ab als schmerzfreie Patienten. Solche Unterschiede fanden sich bei den anderen Arzneistoffen nicht. Bedenklich: Selbst innerhalb eines Jahres stieg das Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse bei denjenigen mit anhaltenden Schmerzen.

Die Forschenden fordern individuell angepasste Therapiestrategien zur Blutfettsenkung. »Zusammenfassend unterstreichen diese Ergebnisse, wie wichtig es ist, wiederholt zu versuchen, bei Patienten mit Statin-Intoleranz, die meist ein sehr hohes kardiovaskuläres Risiko haben, eine lipidsenkende Therapie zu etablieren.« Wie eine Simulationsstudie gezeigt habe, sollte mehr als die Hälfte der Patienten mit Statin-Intoleranz ihr LDL-C-Ziel allein mit einer oralen lipidsenkenden Therapie erreichen können, die sich zudem als kosteneffizient erwiesen habe.

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