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Karriere & Beziehungen

Frauen durchschauen Job-Netzwerke klarer

Frauen haben ein besseres Gespür für Beziehungsgeflechte in Teams, insbesondere in dichten, vertrauten Netzwerken. Ihr Netzwerkgedächtnis schwächelt jedoch, sobald es sogenannte strukturelle Lücken gibt. Dort nutzen aber Männer ihre Chance.
Jennifer Evans
19.09.2025  09:00 Uhr

Soziale Netzwerke prägen Karrieren. Wer genau weiß, wie zwischenmenschliche Beziehungen am Arbeitsplatz aussehen, hat womöglich einen Vorsprung. Frauen besitzen einer Untersuchung zufolge ein genaueres Gedächtnis für solche Netzwerke und Beziehungen als Männer. Sie erkennen also präziser, wer mit wem verbunden ist. Und sie behalten diese Strukturen auch zuverlässiger im Kopf.

Dieser Vorteil hängt jedoch stark von der Art der Netzwerkstruktur ab, wie die Studie um den Hauptautor Dr. Eric Quintane, Außerordentlicher Professor für Organisationsverhalten an der European School of Management and Technology (ESMT) Berlin, zeigt. Die Ergebnisse sind vor Kurzem in der Fachzeitschrift »Personnel Psychology« erschienen.

Frauen verlassen sich demzufolge stärker auf das mentale Schema der sogenannten triadischen Schließung. Die Annahme basiert darauf, dass zwischen zwei Personen eine Beziehung besteht, wenn beide mit einer dritten Person verbunden sind. Auf dieser Grundlage zeigten sich die Frauen trittsicherer in dichten und vertrauten Teams. Sobald Netzwerke jedoch offener und weniger übersichtlich waren, verschwand ihr Vorsprung gegenüber den Männern und sie lagen mit ihren Vermutungen zu Verbindungen unter Mitarbeitenden mitunter falsch. Drei Studien mit mehr als 10.000 Teilnehmenden bestätigen dieses Muster.

Bei strukturellen Löchern punkten Männer

Gerade in solchen offenen Strukturen entstehen laut den Forschenden allerdings die entscheidenden Karrierechancen. Strukturelle Löcher, wo Verbindungspersonen fehlen, finden sich zum Beispiel in abteilungsübergreifenden oder in informellen Netzwerken rund um Führungskräfte. Dort gewinnen Personen an Einfluss, die Verbindungen über Schnittstellen hinweg herstellen können. Jene Konstellationen, bei denen Frauen im Hintertreffen sind.

Warum kommt es zu diesen Unterschieden zwischen den Geschlechtern? Frauen kämen häufiger mit kohärenten Netzwerken in Berührung und wüssten, wie nützlich diese seien, heißt es in der Studie. Auch seien sie so sozialisiert , dass sie gemeinschaftlicher orientiert sind als Männer, argumentieren die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Daher stellten Frauen tendenziell die Pflege von direkten Beziehungen in den Vordergrund, beispielsweise bei der Verwandtschaft oder bei der Zusammenarbeit im Job.

Die Forschenden legen nahe, dass Arbeitgeber und Organisationen die unterschiedlichen Wahrnehmungsmuster der Geschlechter stärker berücksichtigen sollten. Frauen und Männer bringen ihrer Ansicht nach verschiedene Stärken in die Analyse von Netzwerken ein. Damit beide Geschlechter gleichermaßen Zugang zu Schlüsselpositionen erhielten, brauche es Strukturen, die sowohl den Umgang mit offenen als auch mit kohärenten Netzwerken förderten, heißt es.

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