Frage 3: Welche neue Aufgaben für Apotheken? |
Alexander Müller |
12.02.2025 10:13 Uhr |
Welche neuen Aufgaben können die Apotheken übernehmen? / © ABDA/PZ
Wahlprüfstein Bundestagswahl 2025, Frage 3: »Welche Bedeutung messen Sie der Rolle der Apotheken vor Ort als niedrigschwellige Anlaufstelle in der lokalen Gesundheitsversorgung durch die Erbringung zusätzlicher Präventions- und Gesundheitsleistungen bei, wie beispielsweise Impfungen oder Schnelltests auf bestimmte Viruserkrankungen?«
Die Sozialdemokraten möchten Apotheken vor Ort als wichtige Anlaufstellen für Prävention, Therapiebegleitung und eine sichere Arzneimittelversorgung stärken. Wie bereits während der letzten Pandemie erprobt, könnten demnach viele Aufgaben von ihnen »hervorragend erfüllt« werden. Die Sozialdemokraten wollen neue Rahmenbedingungen und haben Prävention und Aufklärung im Fokus, etwa bei der Früherkennung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und tabakassoziierten Erkrankungen sowie den Einsatz von Schnelltests. »Dienstleistungen aus dem Bereich der klinischen Pharmazie« (Nutzen-Risiko-Bewertung einer Arzneimitteltherapie, Therapeutisches Drug Monitoring und pharmazeutische Betreuung) sieht die SPD als weitere Aufgaben. Auch das Impfangebot in Apotheken soll ausgebaut werden.
Die Grünen sehen Apotheken »als einen wichtigen Baustein der Gesundheitsversorgung«. Mit der Einführung von regelhaften Impfungen in Apotheken sei der Zugang zu diesem wichtigen Präventionsangebot bereits erleichtert worden. Weiteren Möglichkeiten wie etwa qualitätsgesicherten Schnelltests in Apotheken stehe man »offen gegenüber«.
Die Liberalen legen ein Hauptaugenmerk auf die Ambulantisierung und Stärkung der ambulanten Strukturen. Es solle geprüft werden, welche zusätzlichen Kompetenzen Apothekerinnen und Apotheker »im Sinne einer niedrigschwelligen und zugleich hochqualitativen Versorgung« bekommen können. Das umfasse eine mögliche Erweiterung der Impfberechtigung mit Totimpfstoffen und den Bereich patientennaher Schnelltestungen. Die Liberalen regen zudem eine Diskussion darüber an, wie es öffentlichen Apotheken im Sinne eines niedrigschwelligen Zugangs ermöglicht werden kann, für In-vitro-Diagnostika zur Eigenanwendung sowie für die Durchführung von Testungen in der Apotheke zu werben. Dabei soll die Apotheker- wie auch die Ärzteschaft in Überlegungen über die Ausweitung apothekerlicher Kompetenzen eng eingebunden werden.
Alle vier Jahre wird in Deutschland ein neuer Bundestag gewählt. Wir berichten mit Blick auf die Gesundheitspolitik und die Auswirkungen für die Apotheken.