Frage 1: Wie hältst du es mit dem Honorar? |
Alexander Müller |
12.02.2025 10:25 Uhr |
Was sagen die Parteien zum Apothekenhonorar? / © IMAGO/blickwinkel/PZ
Wahlprüfstein Bundestagswahl 2025, Frage 1: »Inwieweit unterstützen Sie eine kurzfristig wirksame Erhöhung des Apothekenhonorars zur Stabilisierung der wirtschaftlichen Grundlagen des Apothekenbetriebs und damit des Apothekennetzes in Deutschland?«
Die Union verweist auf ihren »Entschließungsantrag« zum Medizinforschungsgesetz. CDU und CSU hätten darin gefordert, Apotheken finanziell durch eine »Anpassung und Dynamisierung z. B. des Apothekenfixums und/oder eine Anpassung des Kassenabschlages« gestärkt werden müssten. An dieser Position werde die Union auch nach der Wahl festhalten.
Die SPD will gezielter unterstützen und sieht »Honoraranreize für Apothekenstandorte in ländlichen Regionen« vor sowie eine bessere Vergütung für den Nacht- und Notdienst. Auch einer Dynamisierung stehen die Sozialdemokraten offen gegenüber. Sie wollen aber Verhandlungen zwischen dem Deutschen Apothekerverband (DAV) und dem Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV-SV) – also keine automatische Anpassung anhand anderer Faktoren.
Die Grünen wiederholen ihre eher allgemeine Ankündigung aus dem Koalitionsvertrag und kündigen eine Reform der Finanzierung der Apotheken an »im Hinblick auf die Sicherstellung einer guten, flächendeckenden und effizienten Versorgung« . Neu ist die Ankündigung eines Sofortprogramms: »Hier ist schnelles Handeln gefragt, um die wirtschaftliche Grundlage der Apotheken wieder zu stabilisieren.« Die Grünen betonen außerdem die Bedeutung der Apothekerinnen und Apotheker im Gesundheitswesen und wollen deren Kompetenzen als Heilberuf – etwa beim Thema Impfen – weiter stärken, ebenso »die Rolle der Apotheken in der Primärversorgung«.
Die FDP verspricht »tragfähige betriebswirtschaftliche Rahmenbedingungen«. Dazu zähle auch eine auskömmliche Vergütung. Die Liberalen verweisen in ihrer Antwort aber auch auf die »steigenden Kosten« im Gesundheitssystem und die hohen Sozialabgaben. Große Kostenfaktoren müssten klar benannt und bereits im System vorhandene Gelder umgelenkt werden. »Das gilt insbesondere auch für die Sicherung der Versorgung mit Arzneimitteln durch Vor-Ort-Apotheken.« Die FDP hat also eher eine Umverteilung im Sinn.
Alle vier Jahre wird in Deutschland ein neuer Bundestag gewählt. Wir berichten mit Blick auf die Gesundheitspolitik und die Auswirkungen für die Apotheken.