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Zulassung von Kaftrio

Fortschritt für Mukoviszidose-Betroffene

Die Europäische Kommission hat die Dreifachkombination Kaftrio® (Ivacaftor/Tezacaftor/Elexacaftor) zur Behandlung von Mukoviszidose zugelassen. Damit steht für Betroffene mit bestimmten Mutationen erstmals eine Therapieoption zur Verfügung.
Kerstin A. Gräfe
28.08.2020  13:30 Uhr

Die zystische Fibrose (CF, Mukoviszidose) ist eine seltene, lebensverkürzende, genetisch bedingte Krankheit. In Deutschland leben etwa 6300 in Betroffene. Ursache ist ein defektes oder fehlendes CFTR-Protein als Folge bestimmter Mutationen im Gen des »Cystic Fibrosis Transmembrane Conductance Regulator« (CFTR). Inzwischen sind etwa 2000 Mutationen in diesem Gen bekannt, wobei die große Mehrheit aller CF-Patienten weltweit mindestens eine F508del-Mutation aufweist.

CFTR fungiert an der Zelloberfläche als Chloridkanal. Wenn das Protein falsch gefaltet ist oder fehlt, ist der Salz- und Wasseraustausch gestört. In der Folge bildet sich an den Schleimhäuten aufgrund des verminderten Wassergehalts ein zähflüssiger Schleim. Es kommt zu Schädigungen der Lunge, des Verdauungssystems und anderer Organe, die letztlich zum Tod führen können. In Deutschland lag im Jahr 2018 das durchschnittliche Sterbealter an Mukoviszidose erkrankter Menschen bei 34,5 Jahren.

Zur Behandlung werden CFTR-Korrektoren wie Tezacaftor eingesetzt. Sie korrigieren die Fehlfaltung des Proteins und erhöhen die Anzahl von CFTR an der Zelloberfläche. Durch die Kombination mit einem CFTR-Potenziator wie Ivacaftor wird die Funktionalität verbessert. Seit 2018 ist die Fixkombination aus Tezacaftor und Ivacaftor (Symkevi® von Vertex Pharmaceuticals) zur Behandlung von Patienten zugelassen, die entweder homozygot für die F508del-Mutation sind oder heterozygot und eine von 14 Restfunktions-Mutationen tragen. Das betrifft etwa 50 Prozent der CF-Patienten.

Therapieoptionen jetzt für bis zu 70 Prozent der CF-Patienten

Mit der Hinzunahme eines zweiten CFTR-Korrektors in Form von Elexacaftor hat Vertex nun das Anwenderkollektiv erweitert: Kaftrio darf in Kombination mit Ivacaftor (Kalydeco®) zur CF-Behandlung bei Patienten ab zwölf Jahren mit einer F508del-Mutation und einer Minimalfunktions-Mutation eingesetzt werden. Das betrifft etwa 10.000 Patienten in Europa, für die nun erstmals eine Therapieoption zur Verfügung steht. Des Weiteren darf Kaftrio in Kombination mit Kalydeco bei CF-Patienten ab zwölf Jahren mit zwei F508del-Mutationen (F/F) angewendet werden. Summa summarum kommen mit der Zulassung Vertex zufolge in Deutschland bis zu 70 Prozent der CF-Patienten für die Behandlung mit einem CFTR-Modulator infrage.

»Wir freuen uns sehr über diesen Meilenstein in der Mukoviszidose-Forschung, der für eine so große Gruppe der Betroffenen Verbesserungen bringen wird«, so Stephan Kruip, Bundesvorsitzender des Mukoviszidose e.V., in einer Pressemitteilung. Die Zulassung von Kaftrio werde sich sowohl auf die Lebensqualität als auch auf die Lebenserwartung von Menschen mit CF positiv auswirken. Wie sich Langzeitwirksamkeit und eventuelle kritische Nebenwirkungen bei lebenslanger Einnahme von Kaftrio entwickeln, bleibe abzuwarten.

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