Forschungsministerium will Biotechnologie stärken |
Die vom Ministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR) veröffentlichte »Hightech Agenda« fokussiert sich auf sechs Schlüsseltechnologien, darunter die Biotechnologie. / © Imago/phototek
Das Bundeskabinett hat gestern nicht nur den Haushaltsentwurf für das Jahr 2026 auf den Weg gebracht, sondern auch die »Hightech Agenda Deutschland« beschlossen. Mit dieser sollen die Biotechnologie und die Gesundheitsforschung gestärkt werden.
Die vom Ministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR) veröffentlichte Hightech-Agenda fokussiert sich auf sechs Schlüsseltechnologien, darunter die Biotechnologie. Weitere Sektoren, mit denen sich die Agenda beschäftigt, sind Künstliche Intelligenz, Quantentechnologien, Mikroelektronik, Fusion und klimaneutrale Energieerzeugung sowie Technologien für die klimaneutrale Mobilität.
»Mit dem heutigen Beschluss der Hightech Agenda Deutschland hat die Bundesregierung den Startschuss gegeben für mehr Wettbewerbsfähigkeit, Wertschöpfung und Souveränität durch Forschung und Technologie«, sagte Dorothee Bär (CSU), Bundesministerin für Forschung, Technologie und Raumfahrt, in der Pressemitteilung des Ministeriums.
Das Ministerium will die Biotechnologie in Deutschland stärken und damit das Land wettbewerbsfähiger machen. Laut Angaben des Ministeriums waren im Jahr 2024 über 1.000 Biotechnologieunternehmen mit circa 56.000 Beschäftigten in Deutschland ansässig, die einen Umsatz von circa 11 Milliarden Euro erzielt haben. Im internationalen Vergleich liegt die deutsche Biotechnologiebranche jedoch insbesondere bei Frühphasenfinanzierungen und bei risikoreichen Innovationsprojekten deutlich hinter Wettbewerbern wie den USA und China zurück.
Ab dem zweiten Quartal des kommenden Jahres sollen verstärkt interdisziplinäre Projekte gefördert werden, die mithilfe neuartiger KI-Methoden innovative Arzneimittel künftig schneller und kostengünstiger auf den Markt bringen können. Auch die Kapazitäten für die Genomsequenzierung im Land sollen ausgebaut werden.
»Wir werden mit der intelligenten Verbindung von Ingenieurswissenschaften, Biotechnologie und Medizin neue Optionen für die nachhaltige medizinische Versorgung der Gesellschaft schaffen«, steht etwa in der Agenda.
Zu den Vorhaben des BMFTR zählt die weitere Unterstützung für den Aufbau eines Translationszentrums für Gen- und Zelltherapie. Auch der Fokus der Förderung durch »KMU-innovativ: Medizintechnik« soll im nächsten Jahr neu ausgerichtet werden. KMU steht für kleine und mittlere Unternehmen.
Ab 2027 soll es laut der Agenda auch erste Projekte im Bereich der industriellen Biotechnologie geben. Dazu soll das Förderprogramm Industrielle Bioökonomie ausgebaut werden und Deutschland eine prominente Rolle beim zukünftigen EU IPCEI Biotech einnehmen.