Forschende wollen Fußballfieber messen |
Jennifer Evans |
23.05.2025 10:30 Uhr |
Emotion und Leidenschaft von Fußball-Fans: Lässt sich das, was spürbar in der Luft liegt, eigentlich messen? / © Adobe Stock/Lightfield Studios
Die Forschenden interessiert nicht nur, wie sehr Chancen, Tore und Foul-Pfiffe während des Finales den Puls der Fans hochschnellen lassen, sondern auch der Vergleich mit den Daten vor und nach dem Finale, wie Professor Dr. Christian Deutscher von der Fakultät für Psychologie und Sportwissenschaft der Universität Bielefeld im Vorfeld der Untersuchung betonte.
Doch wie misst man nun das kollektive Zähneklappern vorm Fernseher und den befreienden Jubelschrei beim Tor? »Für diese Studie muss niemand aufwendig verkabelt werden – das ist ihr großes Potential«, so Jens Franzke, Pressesprecher der Wissenswerkstadt Bielefeld, die ebenfalls an der Analyse beteiligt ist. Denn die Forschenden wollen sich nach eigenen Angaben zunutze machen, dass viele Menschen inzwischen ohnehin Smartwatches tragen, die permanent Daten zu Herzfrequenz, Bewegung und andere Werte aufzeichnen.
An der Arminia-Studie teilnehmen können laut der Universität all diejenigen, die eine Smartwatch des Herstellers Garmin besitzen. Das US-Unternehmen biete nämlich Forschenden weltweit einen Zugang, um datenschutzkonform an Daten zu gelangen, sofern die Kundinnen und Kunden sich vorab freiwillig für wissenschaftliche Studien angemeldet haben.
Am morgigen Samstag müssen sich Teilnehmenden lediglich einmalig per Link anmelden und brauchen danach nichts weiter zu tun – außer das Spiel zu verfolgen und dabei das Gadget am Handgelenk zu tragen. Die für das Studienformat ausgewählten Fitness-Daten gelangen per Synchronisation mit der Garmin-App an die Forschenden. Ihre Ergebnisse wollen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler später der Öffentlichkeit zur Verfügung stellen.
»Der Fokus auf Menschen, die eine Fitness-Tracking-fähige Smartwatch tragen und daher tendenziell auch selbst Sport treiben, schränkt übrigens nicht die Aussagekraft der Ergebnisse ein«, hob Deutscher mit Blick auf die späteren Untersuchungsergebnisse hervor.