Fluginsekten – immer weniger Verkehrstote |
| Jennifer Evans |
| 29.05.2024 07:00 Uhr |
Insektensterben messen Wissenschaftler an Autoscheiben und Nummernschildern. / © Getty Images/ Matt Mawson
An der Autobahn-Raststätte eine Pause einlegen, um die Windschutzscheibe von Insekten zu befreien – vor rund 20 Jahren war das im Sommer noch normal. Heute dagegen müssen Autofahrer die festgeklebten Tierchen nur noch selten entfernen. Auch ICE-Frontscheiben sind mittlerweile weit weniger schwarz als früher.
Kein Wunder, in ganz Europa gibt es inzwischen immer weniger Insekten und deren Artenvielfalt sinkt. Ein Grund dafür sind die Pestizide gegen Schädlinge, die in der Landwirtschaft zum Einsatz kommen. Ein anderer ist, dass es immer weniger Hecken und Gehölze gibt, die als Lebensraum unter anderem für Insekten dienten.
Um dem Windschutzscheiben-Phänomen auf die Spur zu kommen, zählten britische Forschende nach einer bestimmten Kilometerzahl die toten Insekten auf den Auto-Plaketten ihrer Studienteilnehmenden. Die Ergebnisse zeigten im vergangenen Jahr einen Verlust rund 60 Prozent – berechnet für einen Zeitraum von 18 Jahren. Eine ähnliche Untersuchung in Dänemark kam sogar zuletzt auf einen Insektenrückgang von 80 Prozent. Derzeit läuft in Großbritannien ein neues Experiment dieser Art. Die Aktion heißt übrigens »Bug Matter«.