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Turbulenzen im Kopf

Flughäfen stellen die Psyche auf die Probe

Wenn Menschen das Flughafenterminal betreten, mutieren einige von zivilisierten Homo sapiens zu impulsgetriebenen Abenteuerlustigen. Flughäfen sind Zwischenwelten mit Nebenwirkungen – Reizüberflutung, Zeitverschiebung und Kontrollverlust. Ein psychologischer Blick auf diesen Transitraum.
Jennifer Evans
13.05.2025  12:00 Uhr

Von außen betrachtet sind Flughäfen Orte der Logistik, Organisation und Kontrolle. Aus Sicht der menschlichen Psyche dagegen gleichen sie eher einem Versuchslabor zur Erprobung von Belastungsgrenzen. Beim Run durch die Fast-Track-Lane zum Gate C27 verpassen viele nicht nur Anschlussflüge, sondern vergessen in der Hetze auch gewisse Verhaltensnormen. Plötzlich wird gerempelt, getanzt oder gestritten – manchmal unter Alkoholeinfluss. Einige schlafen auf dem Boden oder machen Yogaübungen vor der Anzeigetafel. Am Flughafen gelten andere Regeln.

Was genau passiert mit uns zwischen Check-in und Boarding? Die Antwort liefert die sogenannte Psychogeografie – und Sigmund Freud. Flughäfen sind nämlich klassische Beispiele für liminale Räume, wie der Psychologe und Autor Dr. Steve Taylor auf der Wissenschaftsplattform »The Conversation« erläutert. Orte also, an denen Zeit, Ort und Identität verschwimmen. Eine Zwischenwelt, in der alles möglich erscheint. Nationalgrenzen sind außer Kraft, die Tageszeit ist irrelevant, das Sozialverhalten optional. Nach der Sicherheitskontrolle löst sich alles im Duty-Free-Duftnebel auf, wir begeben uns (hemmungslos) ins Niemandsland.

In dieser Zone verlieren viele Menschen ihre gewohnte psychische Verankerung, ihr Gleichgewicht – und viele kompensieren das. Denn wer sich schon in einem Schwebezustand zwischen Alltag und Abenteuer beziehungsweise Pflicht und Hedonismus befindet, will darauf wenigstens anstoßen und die Auszeit mit einem (Korken-)Knall begrüßen.

Achtung Air-Rage-Gefahr

Schließlich hilft ein Cocktail gegen Lärm und Hektik, gegen das nervige Gedränge und gegen den Ärger unklarer Ansagen. Verspäten sich dann noch die Flüge, löst der Zukunftsfokus Frustration aus. Die Folgen liegen auf der Hand: Reizüberflutung, Desorientierung, Reizbarkeit. Und wer ohnehin mit Flugangst oder Anspannung startet, läuft Gefahr, in antisoziales Verhalten abzugleiten. Wie die Umweltpsychologie gezeigt hat, reagieren Menschen sehr empfindlich auf ihre unmittelbare Umgebung. Stressfaktoren können sie triggern. Und so beeinflusst der geografische Ort Emotionen und Verhalten.

Der Psychoanalytiker Sigmund Freud hätte wohl zu dieser modernen Plattform des Kontrollverlust gern etwas gesagt. So was wie: Das Ich hat wohl die Zugangskarte zur Relax-Lounge verloren. Jetzt übernimmt das Es das Steuer und tobt sich aus. Oder: Ist der Boarding-Pass der Freifahrtschein ins unterbewusst Triebhafte? Sobald das Flugzeug abhebt, schwindet auch die letzte Barriere zwischen Anstand und Instinkt. Fest steht, der sogenannte »Air Rage« – eine aggressive Variante des Urlaubsrauschs – verzeichnet immer mehr Fallzahlen.

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