FIP fordert mehr Apotheker im Katastrophen-Management |
Jennifer Evans |
09.10.2023 16:30 Uhr |
Apothekerinnen und Apotheker sind verpflichtet, in Krisen zu helfen. Ihr Potenzial ist aber noch längst nicht ausgeschöpft, meint der Weltapothekerverband FIP. / Foto: ABDA
Apothekerinnen und Apotheker haben die ethische Pflicht, anderen Menschen in Katastrophensituationen Hilfe zu leisten. Das betonte Sylvain Grenier, Präsident der FIP-Abteilung für Militär- und Notfallpharmazie, anlässlich der Veröffentlichung des neuen Strategiepapiers.
Zum einen hätten Katastrophen und Notfälle sowie die Komplexität und Schwere ihrer Auswirkungen in den vergangenen Jahren zugenommen, heißt es in dem Papier. Und perspektivisch würde sich dieser Trend auch weiter fortsetzen. Grund sind Grenier zufolge Faktoren wie Klimawandel, Vertreibung, Konflikte, technologische Gefahren oder Gesundheitskrisiken. Und zum anderen solle das neue Papier Kolleginnen Kollegen in aller Welt ermutigen, sich an humanitären Aktivitäten zu beteiligen. »Durch Planung und Vorbereitung auf solche Ereignisse erhalten oder erhöhen Apotheker die Fähigkeit der Bevölkerung, darauf zu reagieren und sich wieder davon zu erholen«, so Grenier.
Das neue FIP-Papier formuliert die Forderung an Regierungen und politische Entscheidungsträger deutlich. Sie sollen in Zukunft das Fachwissen der Apotheker konsequent in allen Phasen des Katastrophen- und Notfallmanagements von Risikominderung und Bereitschaft bis hin zu Reaktion und Wiederherstellung nutzen – sowohl auf regionaler als auch auf nationaler Ebene. Außerdem erwartet der Weltapothekerverband von der Politik lokale sowie nationale Strategien und Pläne spezifisch für den Apothekensektor bereitzustellen. Zum Beispiel wie mit Arzneimittellieferung und -spenden umzugehen ist.
Im Rahmen des Vorbereitungsprozesses sollten die Apotheker laut FIP-Papier mit Regierungen, lokalen Behörden und Katastrophen- und Notfallmanagementagenturen zusammenarbeiten, um Katastrophen- und Notfallpläne zu entwickeln und zu pflegen. Außerdem sollten sie Kontakte zu anderen Gesundheitsdienstleistern und -organisationen aufbauen, um alle Schritte für den Ernstfall zu koordinieren.
Interdisziplinäre Katastrophenschulungen und -übungen wären zudem sinnvoll, um sie auf verschiedene Szenarien vorzubereiten. Darüber hinaus könnten sie Aufklärungsarbeit leisten und die Öffentlichkeit beispielsweise über die Zusammenstellung von Notfallausrüstungen sowie die sichere Lagerung von Medikamenten informieren.
Nach Auffassung des FIP sollten die Apothekerinnen und Apotheker im Katastrophenmanagement konkret folgende Aufgaben übernehmen: