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BMG-Reformpläne
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Fink will keine »faulen Kompromisse« akzeptieren

Die neuen Reformvorschläge aus dem BMG treffen beim Thüringer Apothekerverband auf starken Widerwillen. Er sieht die Offizinen dadurch destabilisiert und ihrer wirtschaftlichen Grundlage beraubt.
AutorKontaktJennifer Evans
Datum 22.12.2023  11:15 Uhr

Mit den jüngsten Eckpunkten zur einer Apothekenreform macht sich das Bundesgesundheitsministerium (BMG) in Thüringen keine Freunde. Der Landesapothekerverband ist extrem unzufrieden und lehnt die Vorschläge als »völlig inakzeptabel« ab.

Der Verbandsvorsitzende Stefan Fink kritisiert, dass die Bundesregierung »unseren Wert im Gesundheitswesen nicht anerkennt und trotz eines nahezu ausgeglichenen Gesundheitshaushaltes 2024 nicht ansatzweise bereit ist, ein Minimum zur Stärkung der Vor-Ort-Apotheken zu unternehmen.« Stattdessen unterbreite das BMG Vorschläge, durch die Vor-Ort-Apotheken destabilisiert und ihrer wirtschaftlichen Grundlage beraubt würden.

Daran ändert in seinen Augen auch das »Feigenblatt einer besseren Notdienstvergütung« nichts. Die rein verbale Anerkennung der Leistungen bewahre keine einzige Apotheke vor dem wirtschaftlichen Aus und »kommt Zynismus gleich«, kritisierte Fink die Bundesregierung weiter.

Thüringen hält an den Forderungen fest

Für Fink steht fest: »Wir werden uns mit aller Kraft gegen diese Pläne zur Wehr setzen und diese auch nicht als Grundlage für einen faulen Kompromiss akzeptieren«, stellte er klar.

Von den Forderungen, eines »signifikanten Ausgleichs« für die derzeitige Unterfinanzierung sowie einer zukünftigen jährlichen Honoraranpassung will man in Thüringen nicht abweichen. Auch alle BMG-Reformvorschläge zu »Scheinapotheken und der Abwertung unseres Heilberufes« stoßen dort mit Blick auf die Patientengesundheit auf massive Ablehnung.

Mit Verweis auf Auswertungen der Treuhand hob Fink noch einmal hervor, dass aktuell 11 Prozent aller Apotheken rote Zahlen schrieben. Hauptursache ist demnach, dass die Abgabe von Arzneimitteln sich selbst nicht mehr trägt. »Seit 2020 zahlen die Apotheken im Schnitt pro Packung drauf, aktuell 46 Cent.«

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