Der Finanzinvestor CVC will beim Medizinsoftware-Anbieter Compugroup einsteigen. / © IMAGO/Zoonar
Zuerst hatte die Nachrichtenagentur Bloomberg über den Schritt berichtet. Der in Aussicht gestellte Angebotspreis liege bei 22 Euro je Aktie, wie CGM bestätigte. Angedacht ist demnach auch ein späterer Rückzug von der Börse: »Gegenstand der Gespräche ist auch ein späteres Delisting der Aktien der Gesellschaft vom regulierten Markt.«
Die Kernaktionäre um Firmengründer Frank Gotthardt und dessen Sohn, Vorstandschef Daniel Gotthardt, kündigten in einer Stellungnahme zu dem Bloomberg-Bericht an, sie wollten »eine strategische Partnerschaft mit CVC begründen«, sofern die Gespräche erfolgreich abgeschlossen werden könnten.
Das Angebot würde das Unternehmen mit knapp 1,2 Milliarden Euro bewerten, berichten mehrere Medien übereinstimmend. Seit Jahresbeginn hatte das Unternehmen nach einer Gewinnwarnung mehr als die Hälfte seines Wertes verloren und war zuletzt nur noch knapp 900 Millionen Euro wert gewesen. Dem Bloomberg-Bericht zufolge erwägt CVC, seine Offerte noch diese Woche vorzulegen.
Laut CGM wird die Annahmefrist voraussichtlich Ende Dezember 2024 beginnen. Der Abschluss der Transaktion werde in der ersten Jahreshälfte 2025 erwartet.
Mit im Boot bleiben wollen die Gründerfamilie und der mit ihr verbundene Anteilseigner Dr. Reinhard Koop. Sie halten gemeinsam 50,1 Prozent aller Anteile und behalten ihre Mehrheitsbeteiligung. Firmengründer Gotthardt bleibt demnach Vorsitzender des Verwaltungsrats, sein Sohn bleibt Chief Executive Officer und Mitglied des Verwaltungsrats.
CEO Daniel Gotthardt betonte in einer Mitteilung, mit der geplanten strategischen Partnerschaft werde »die nächste Phase der Innovation und Expansion« vorangetrieben. CFO Daniela Hommel ergänzte, die Partnerschaft ermögliche es dem Unternehmen, größere Wachstumschancen zu nutzen, etwa durch Investitionen in anorganisches Wachstum und einen stärkeren Fokus auf cloudbasierte Produkte und KI-gestützte Lösungen.
Wie sich diese Partnerschaft auf den Konzern auswirken könnte, ist noch unklar. Ein positives Signal für das Unternehmen ist die Nachricht aber allemal: Kurz nach Bekanntwerden der Übernahmepläne schnellte der Aktienkurs am Montag direkt auf 21,50 Euro, was einem Plus von rund 30 Prozent entspricht.