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EU-Zulassungsempfehlung

Fezolinetant gegen Hitzewallungen in den Wechseljahren

Der Ausschuss für Humanarzneimittel der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) plädiert für die Zulassung des Präparats Veoza™ von Astellas Pharma. Darin enthalten ist der neue Arzneistoff Fezolinetant. Er soll zur Behandlung von Hitzewallungen im Zusammenhang mit der Menopause zum Einsatz kommen.
Sven Siebenand
13.10.2023  17:00 Uhr

Das oral verfügbare Fezolinetant ist ein Neurokinin(NK)-3-Rezeptorantagonist und damit ein erster Vertreter einer neuer Wirkstoffklasse. Nach Überwindung der Blut-Hirn-Schranke beeinflusst er die Aktivität von Kisspeptin-Neurokinin-B-Dynorphin-Neuronen (KNDy-Neuronen), die eine wichtige Rolle bei der Thermoregulation im Hypothalamus spielen. Diese Nervenzellen werden durch Neurokinin B (NKB) angeregt und durch Estrogen gehemmt. Sinkt der Hormonspiegel in der Menopause, fällt letzteres weg und es kommt sozusagen dazu, dass das Gleichgewicht zwischen Gas und Bremse zugunsten des Gaspedals verschoben wird. Die KNDy-Neuronen sind dann überaktiv und das thermoregulatorische Zentrum wird über die Maßen stimuliert. Folge sind vasomotorische Beschwerden wie Hitzewallungen und Nachtschweiß. NKB wirkt über den Neurokinin-3-Rezeptor. Eben dieser wird durch Fezolinetant gehemmt.

Der Nutzen des neuen Arzneistoffs besteht in einer Verringerung der Häufigkeit und des Schweregrads mittelschwerer bis schwerer vasomotorischer Symptome bei postmenopausalen Frauen. Dies konnte in zwei zwölfwöchigen, randomisierten, placebokontrollierten und doppelblinden Phase-III-Studien nachgewiesen werden. Ein Vorteil gegenüber einer Hormonersatztherapie (HRT) ist auch, dass der Wirkeintritt schon nach einer Woche - und damit in der Regel im Vergleich zur HRT deutlich schneller  – zu beobachten ist. Die häufigsten Nebenwirkungen von Fezolinetant sind Durchfall und Schlaflosigkeit.

In den USA ist Fezolinetant bereits verfügbar. Ein Blick in die US-amerikanische Fachinformation zeigt, dass eine einmalige Dosierung von 45 mg pro Tag vorgesehen ist. Bei der Abgabe sind einige Kontraindikationen zu beachten. So ist das Mittel dort bei Zirrhose und schwerer Nierenfunktionsstörung kontraindiziert. Ebenso tabu ist Fezolinetant bei gleichzeitiger Behandlung mit CYP1A2-Inhibitoren. Diese würden den Plasmaspiegel des Arzneistoff zu stark ansteigen lassen.

Mit Elinzanetant gibt es übrigens einen weiteren NK-Rezeptorantagonisten in klinischer Prüfung. Es handelt sich dabei um einen dualen NK1- und NK3-Rezeptorantagonisten. Ein Zulassungsantrag für diese Substanz ist bei europäischen Arzneimittelbehörde EMA allerdings noch nicht eingetroffen.

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