Die Vorsitzende der Freien Apothekerschaft, Daniela Hänel, wirft dem Gesundheitssprecher der Grünen, Janosch Dahmen vor, die Lage der Apotheken zu verkennen. / © Freie Apothekerschaft e.V.
Im Koalitionsvertrag steht, dass das Fixhonorar der Apotheken auf 9,50 Euro angehoben werden soll. Dahmen sieht noch Klärungsbedarf, da eine pauschale Anhebung die Krankenkassen jährlich bis zu einer Milliarde Euro kosten würde, sagte er gegenüber der PZ. Der Grünen-Politiker ist für eine gezielte Stärkung der Versorgung, aber gegen neue »Ausgaben nach dem Gießkannenprinzip«.
Hänel äußerte zwar Verständnis für die angespannte finanzielle Lage der Krankenkassen, doch gerade deshalb sei es entscheidend, »in Strukturen zu investieren, die unverzichtbar für eine funktionierende Gesundheitsversorgung sind«, so die Apothekerin aus Zwickau. Sparmaßnahmen bei den Apotheken wirkten kurzfristig entlastend, richteten langfristig aber größeren Schaden an.
Nach vielen Jahren ohne Honoraranpassung stehe die flächendeckende Arzneimittelversorgung »vielerorts bereits in Flammen«, so Hänel. Mit jeder weiteren Apothekenschließung gerate die wohnortnahe Versorgung in Gefahr. »Es geht hier nicht um das gleichmäßige Begießen gesunder Pflanzen – es geht um gezieltes Feuerlöschen, wo es bereits brennt.«